American Beauty

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

American Beauty

Inhalt
Das Leben hat für den Mittvierziger Lester Burnham nicht mehr viel zu bieten: Seine Frau Carolyn vergnügt sich tagsüber mit einem anderen Mann, seine Tochter Jane will mit ihren Eltern nichts zu tun haben, und der traurige Höhepunkt des Tages besteht für Lester darin, allmorgendlich unter der Dusche zu onanieren. Doch eines Tages verguckt sich Lester in die attraktive Angela, eine Schulfreundin seiner Tochter Jane.

Während sich Jane von diesem Verhalten abgestoßen fühlt und wütend reagiert, scheint sich Angela in der Rolle der begehrten jungen Frau zu gefallen. Um Angela zu imponieren, versucht Lester sein Leben radikal zu ändern: Als erstes kündigt er seinen langweiligen und monotonen Job, der „Familienvan“ wird gegen einen Sportwagen getauscht und um seinen Bierbauch loszuwerden, beginnt Lester damit, Gewichte zu stemmen. Zu allem Überfluss lässt er sich auch noch vom merkwürdigen Nachbarsjungen mit Marihuana versorgen, um sich einen „jugendlichen Anstrich“ zu geben.

Ein schonungsloses und bitterböses Porträt des „American Dream“
Sam Mendes nimmt in seinem Film den amerikanischen Traum und die damit verbundenen Werte und Ideale gründlich aufs Korn. Auf den ansonsten üblichen US-Optimismus und den erhobenen Zeigefinger verzichtet er dabei komplett, was der Handlung sehr positiv entgegenkommt. Er zeigt den Hauptprotagonisten Lester in all seiner Verzweiflung und Perspektivlosigkeit und seine Umgebung wird absolut glaubwürdig dargestellt. Dennoch schafft es Mendes, trotz der melancholischen Grundstimmung Momente zu erzeugen, in denen die einzelnen Figuren der Lächerlichkeit preisgegeben werden, so gibt etwa Lesters Ehefrau (verkörpert von Annette Bening) „ein Bild des Schreckens“ ab, sie hat sich so sehr in ihrem armseligen Leben eingerichtet, dass sie schon lange selbst an ihre trügerischen und fragwürdigen Ideale und Vorstellungen glaubt.

Als sie sich auf einen „schmierigen“ Immobilienhai (grandios dargestellt von Peter Gallagher) einlässt, wird dem Zuschauer bald klar, dass all die Fehler und Unzulänglichkeiten des „American Dream“ in dieser Figur ihren Ausdruck finden. Die Geschichte von Lesters Tochter Jane fließt zwar nur als „Nebenstrang“ mit in die Handlung ein, bereichert diese jedoch ungemein. Sam Mendes zeichnet ein Bild des American Dream, was zum Nachdenken anregt, den Zuschauer aber gleichzeitig auch nachdenklich und schockiert zurücklässt.

Fazit
Sam Mendes Regiedebüt wurde 1999 mit 5 Oscars ausgezeichnet, unter anderem mit dem Oscar für den besten Film. Der Untertitel des Films lautet „sehen Sie genau hin“ – diese Zeile trifft den Kerngedanken dieses Films auf den Punkt genau. Mendes zeigt eine scheinbar normale amerikanische Familie mit einem unspektakulären Leben. Doch hinter der Fassade des scheinbar idyllischen Familienlebens tun sich ungeahnte Abgründe auf.

Die Tragikomödie fesselt den Zuschauer wirklich über 117 Minuten, und mit Beginn des Abspanns schließt sich gewissermaßen ein Kreis, doch zugleich stellen sich dem Zuschauer zahlreiche neue Fragen, die nur jeder für sich selbst beantworten kann. Die 5 Oscars für diesen Film sind absolut gerechtfertigt, all solchen, die sich kritisch mit dem „Amerikanischen Traum“ auseinandersetzen wollen bietet dieses grandiose Werk der Filmgeschichte dazu die ideale Gelegenheit.

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