ZWISCHEN NICKELBACK UND BRACHIALER GEWALT!
Die Band:
Gitarrist Zoltán Báthory und Drummer Jeremy Spencer gründeten Five Finger Death Punch 2005 in Los Angeles. Als Sänger wurde Ivan Moody gefunden, der zuvor bei Motograter und Ghost Machine aktiv gewesen ist. Mit Logan Mader, der schon für Machine Head und Soulfly gearbeitet hat, ging es ins Studio, um das Debütalbum „The Way Of The Fist“ aufzunehmen, welches 2007 erschien. Zwei Jahre später veröffentlichten Five Finger Death Punch das Album „War Is The Answer“, aus dem die Single „Hard To See“ als Einlaufmusik für diverse Wrestling-Veranstaltungen genutzt wurde. Zuletzt gab es innerhalb der Band immer wieder Streitereien, die darin gipfelten, dass Ivan Moody einige Konzerte ausfallen ließ.
Das Album:
Nach ihrer letztjährigen Kompilation ihrer größten Hits kommen die Männer aus Las Vegas jetzt mit ihrem siebten Studioalbum daher. In den letzten Jahren hat sich die Fangemeinde von 5FDP kontinuierlich vergrößert. In diesem Zusammenhang sind auch die Konzerthallen immer größer geworden. Im Vorfeld des Albums gab es Befürchtungen, die Band würde in seichte Gewässer abdriften. Letztlich kann man schon feststellen, dass alles beim Alten bleibt.
5FDP bleiben sich und ihrem Stil treu und liefern sechzehn Songs ab, die zwischen Disturbed, Nickelback und den Backstreet Boys angesiedelt sind. Soll heißen: Brettharte Riffs wechseln sich mit melodiösen Balladen und zuckersüßen Gesangspassagen ab. Los geht es mit einem derben Schlag auf die Zwölf: „Trouble“, „Fake“ und „Top Of The World“ legen so kräftig los, dass mit diesem Dreier jedwede Konzerthalle zum überkochen gebracht werden kann. Das mag nicht sonderlich originell sein, ist aber schweißtreibendend gut. Doch es gibt auch die andere Seite des Biests: Songs wie „Blue On Black“ oder vor allem Gone Away“ atmen aus jeder Pore den Geist der kanadischen Holzfäller von Nickelback, zumal Sänger Ivan Moody bei diesen Songs wie der Zwillingsbruder von Chad Kroeger klingt.
Mit „I Refuse“ gibt es dann noch einen Titel, der sicherlich die amerikanischen Rockcharts im Sturm erobern und die Fangemeinde weiter vergrößern wird. Die restlichen Lieder passen in das bisher praktizierte Schema. Wirkliche Ausreißer nach unten befinden sich nicht darunter, obwohl man vieles schon gehört hat. Trotzdem kommt man nicht umhin mizubangem, mitzuwippen oder mitzusingen. Von daher haben 5FDP alles richtig gemacht.
Trackliste:
01 – Trouble
02 – Fake
03 – Top Of The World
04 – Sham Pain
05 – Blue On Black
06 – Fire In The Hole
07 – I Refuse
08 – It Doesn‘t Matter
09 – When The Season Change
10 – Stuck In My Ways
11 – Rock Bottom
12 – Gone Away
13 – Bloody
14 – Will The Sun Ever Ries
15 – Bad Seed
16 – Save Your Breath
Fazit:
Wer sich für die Deluxe Edition von „And Justice For None“ entscheidet, bekommt mit sechzehn neuen Songs die volle Dröhnung aus brettharten Riffs und zuckersüßen Melodien. Erneut gewinnen 5FDP keinen Innovationspreis, legen aber zum wiederholten Mal ein verdammt gutes Album vor, dass als Alternative beim nächsten Grillabend mit meinen Kumpels sicher zu, Soundtrack gehören wird.