ZWISCHEN PROG ROCK UND POP!
Die Band:
Bereits während ihrer Zeit in der Schule machten der Keyboarder Tony Banks und der Sänger und Flötist Peter Gabriel zusammen Musik. Als auch noch der Gitarrist Mike Rutherford an die Schule kam, beschloss man, eine Band zu gründen, aus der später Genesis hervorging. Das Debütalbum erschien 1969. Das zweite Album „Trepass“ gilt als erstes Prog Rock Werk der Band. Auf dem darauf folgenden Longplayer „Nursery Crime“ sind erstmals der dazugekommene Gitarrist Steve Hackett und der neue Schlagzeuger Phil Collins zu hören. Mit dem Doppelalbum „The Lamb Lies Down On Broadway“, dass für viele Fans bis heute das beste Genesis-Album ist, ist der Höhepunkt mit Peter Gabriel als Sänger erreicht. Nach seinem Ausstieg übernahm Phil Collins die vakante Stelle des Sängers. In den folgenden Jahren verließen Genesis eher den Prog-Rock und wandten sich dem Mainstream zu. Steve Hackett stieg ebenfalls aus und die Band feierte als Trio weltweite Erfolge und wurden zu einer der erfolgreichsten Gruppen der Rockgeschichte.
Das Album:
Mein erster Berührungspunkt mit Genesis war das Album „Abacab“, das wie kein anders für die Übergangsphase aus der Prog Rock Zeit hin zum Mainstream steht. Dabei ist das Album unter den Anhängern der Band nicht unumstritten. Nach dem Erfolg der letzten Platte „Duke“ waren die Erwartungen hoch. Mit dem titelgebenden Stück „Abacab“, einer satten Rocknummer, beginnen Collins, Banks und Rutherford ein Album, das durchaus eine Perle ist.
Progressiv angehauchte Titel wie „Dodo/Lurker“, „Me And Sarah Jane“ oder „Who Dunnit?“ wechseln sich mit radiotauglichen Popsongs ab, von denen insbesondere ein Song wie „Man On The Corner“ sehr deutlich zeigt, in welche Richtung sich die Band entwickeln sollte. Auch „Another Record oder „No Replay At All“ sind solche Lieder. Gerade letztgenannter Titel kam bei vielen Fans nicht so gut an. Durch die auftretende Bläsersektion klingt der Song wie eine Nummer von Collins´ fast zeitgleichem Soloalbum „Face Value“, was zahlreiche Anhänger mit gemischten Gefühlen begegnen sollte.
Trackliste:
01 – Abacab
02 – No Replay At All
03 – Me And Sarah Jane
04 – Keep It Dark
05 – Dodo/Lurker
06 – Who Dunnit?
07 – Man On The Corner
08 – Like It Or Not
09 – Another Record
Fazit:
Für mich war „Abacab“ der Einstieg in die Welt der Musik von Genesis und Phil Collins, auch wenn ich heute tendenziell eher die früheren Genesis-Alben schätze. Trotzdem ist „Abacab“ ein mehr als gelungenes Werk, da es beide Welten, in denen die Musiker im Verlauf Ihrer Karriere unterwegs war, in sich vereint. Daher ist es eine absolute Empfehlung für all diejenigen, die beide Seiten einer der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte kennenlernen wollen.
Bewertung:
Musik: 4,5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 5
Abwechslung: 4,5
Hörspaß: 4