EIN FLOP, DER BEGEISTERT!
Die Band:
Anfang der 1970er entstand aus der Band The Tradewinds die Formation Styx, die 1972 mit dem gleichnamigen Album debütierte. Mit dem Song „Lady“, aus dem zwei Jahre später veröffentlichten „Styx II“, hatte die Gruppe ihren ersten Singlehit. Styx entwickeln sich zum Vorreiter des AOR (Adult Oriented Rock) und bauten immer wieder Prog-Elemente in ihren Sound ein. In den Jahren 1976 bis 1979 veröffentliche die Band im Jahrestakt neue Alben, die allesamt die amerikanischen Top Ten erreichten. Das Album „Cornerstone“ (1979) brachte die Band erstmals auch in die deutsche Hitparade. Mit „Paradise Theater“ erklommen Styx dann Platz 1 der Billboardcharts. Das folgende äußerst ambitionierte Konzeptalbum „Kilroy Was Here“ erfüllte nicht die Erwartungen, sodass sich die Band Ende 1984 auflöste. 1990 reaktivierte Tommy Shaw Styx in teilweise neuer Besetzung.
Das Album:
Mit ihrem Album „Paradise Theatre“ erklommen Styx den Höhepunkt ihrer Karriere und planten für den Nachfolger etwas ganz Besonders. Ein Konzeptalbum, für das eine eigene Bühnenshow konzipiert wurde, die zudem mit einem Kurzfilm beginnen sollte. Das Ergebnis ist „Killroy Was Here“. Obgleich die Tour unrentabel abgebrochen wurde und das Album zwar Platin erreichte, aber hinter den Erwartungen zurückblieb, gilt es bis heute als Flop. Das ist schade und nicht gerechtfertigt, denn „Kilroy Was Here“ erzählt eine tolle Story, die in neun Songs hervorragend umgesetzt wurde.
Im Mittelpunkt steht Robert Orin Charles Kilroy (Anfangsbuchstaben: ROCK), der wegen seiner Musik in einer Welt, in der Rock ’n’ Roll verboten ist, eingesperrt wird. Die erste Single „Mr. Roboto“ erreichte sowohl in den USA als auch bei uns die Top Ten der Charts und machte mich erstmals mit dieser Ikone des AOR bekannt. Endgültig begeistern konnte mich Sänger Dennis De Young mit dem Titel „Dont Let It End“. Die Midtempo-Rock-Ballade erzählt davon, wie sich ROCK von seiner Freundin trennt und sich später die Beziehung zurückwünscht. Für mich ist dieser Titel bis heute eine der schönsten Rock-Balladen der 1980er Jahre.
Doch auch die restlichen Songs passen hervorragend in das Konzept, wobei „Heavy Metal Posoning“ die richtig harte Seite der Band zeigt. Viele hielten das Album damals für überproduziert, as ich schon damals nicht nachvollziehen konnte. Ähnlich wie „The Elder“ von Kiss hat „Killroy Was Here“ weder Fans noch Kritiker wirklich überzeugen können. Das ist bei mir anders. Bis heute mag ich das Album und die Geschichte und finde, es ist durchaus ein Meilenstein der 1980er.
Trackliste:
01 – Mr. Roboto
02 – Cold War
03 – Don’t Let It End
04 – Hight Time
05 – Heavy Metal Poisoning
06 – Just get Through The Night
07 – Double Life
08 – Haven’t We Been here Before
09 – Don’t Let It End (Reprise)
Fazit:
Obgleich der große Erfolg ausgeblieben ist, ist „Killroy Was Here“ für mich ein echter Meilenstein des AOR. Songs wie „Mr. Roboto“, „Cold War“ und vor allem „Dont Let It End“ haben meine Jugend geprägt und sind mit vielen Erinnerungen verbunden. Wer das Album noch nicht kennt, sollte sich Kopfhörer nehmen und in die Geschichte von Robert Orin Charles Kilroy eintauchen.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimmen: 5
Abwechslung: 5
Hörspaß: 5