Benjamin Blümchen als Wetterelefant

Benjamin Blümchen als Wetterelefant

Tracks: Benjamin Blümchen 01 – als Wetterelefant

Auf Neustadts Kirchsturmspitze sitzt seit zehn Jahren der Wetterhahn Siegfried Simpel. Jetzt möchte Siegfried endlich einmal Urlaub haben und geht deswegen zum Bürgeramt. Der zuständige Herr Schläfrich muss sich jetzt um eine Vertretung kümmern. Zufällig hat vor einiger Zeit schon mal ein gewisser Herr Blümchen angerufen und Interesse an diesem Job bekundet.

Herr Schläfrich ruft Herrn Blümchen an und der ist überglücklich, dass er jetzt den Wetterhahn vertreten darf. Als Benjamin Blümchen bei Herrn Schläfrich und Siegfried Simpel erscheint, staunen die beiden aber nicht schlecht – denn Herr Blümchen ist ein sprechender Elefant. Siegfried hat Zweifel, weist ihn aber kurz ein und fliegt dann in Urlaub.

Zunächst muss das Problem gelöst werden, Benjamin auf die Kirchturmspitze zu bringen. Danach kann sich Benjamin endlich in seine neue Arbeit einleben. Allerdings gibt es plötzlich einen Schneesturm und er friert furchtbar …

Ein Elefant als Wetterhahn

Für diese erste Benjamin-Blümchen-Folge hat sich der sprechende Elefant einen besonders originellen Beruf ausgesucht. In späteren Folgen probiert Benjamin eher sehr traditionelle Berufe vom Schornsteinfeger bis zum Bäcker aus. Hier sollte vermutlich gleich zu Beginn der Hörspielserie der Titel Aufmerksamkeit erregen und das ist sicher gelungen.

Die Folge besticht durch viele witzige Dialoge und gelungene Charaktere. Vor allem der Wetterhahn Siegfried Simpel ist eine Figur, die Kindern sicher viel Freude beim Hören macht. Wilfried Herbst passt mit seiner hohen, leicht krächzigen Stimme sehr gut zu dem etwas schlecht gelaunten Hahn, der mit seinem Schicksal hadert, weil er bisher nie Urlaub nehmen durfte – denn eine Kirchturmspitze ohne Wetterhahn ist schließlich nicht denkbar. Benjamin wirkt von Anfang an sehr sympathisch und zeigt seine typische Naivität.

Er hat keine Ahnung, wie man das Wetter deutet und kennt nicht einmal die Himmelsrichtungen, was Siegfried zur Verzweiflung bringt – ganz davon abgesehen, dass sich der Hahn nur schwer damit anfreunden kann, von einem Elefanten vertreten zu werden. Dann ist da noch Herr Schläfrich, der ständig gähnen muss und der von Hermann Wagner gesprochen wird – dem gleichen Sprecher, der ab der zweiten Folge dann für Zoodirektor Tierlieb verantwortlich ist.

Die Geschichte erklärt Kindern ein bisschen über das Wetter auf, wo die Sonne auf- und untergeht, wie man ein aufkommendes Unwetter erkennt. Vor allem aber unterhält sie gut, denn es passieren ständig aufregende Dinge – Benjamin muss auf den Kirchturm gebracht werden, er gerät in einen Schneesturm, die Neustädter sind aufgebracht, weil das berühmte Glockenspiel einfriert.

Und natürlich lernt er hier auch seinen kleinen Freund Otto kennen, der von nun an alle Abenteuer mit ihm erlebt. Die Folge hat kleine Logikschwächen, denn es ist beispielsweise seltsam, dass Benjamin schon so lange darauf hinfiebert, mal als Wetterelefant arbeiten zu dürfen – auf der anderen Seite aber kennt er nicht einmal die Himmelsrichtungen, das passt nicht wirklich zusammen. Auch ist schwer verständlich, weshalb das Glockenspiel vom Rathaus die herausragende Touristenattraktion Neustadts ist und nicht eben der sprechende Elefant.

Fazit

Insgesamt eine hörenswerte Hörspielgeschichte, die ein sehr originelles Thema behandelt. Die Sprecher leisten gute Arbeit, viele witzige Dialoge sorgen für amüsante Unterhaltung bei Kindern. Sicher nicht die beste Folge der Serie, aber empfehlenswert.

2 Gedanken zu „Benjamin Blümchen als Wetterelefant“

  1. Tagein, tagaus auf dem Kirchturm sitzen – nein, so geht es nicht weiter denkt sich der Wetterhahn und beschließt in Urlaub zu fliegen. Doch wer soll seinen Posten auf dem Kirchturm übernehmen? Der neue Wetterhahn wird, so unglaublich es klingen mag, ein Elefant – kein Geringerer als Benjamin Blümchen …

    Wer schon immer mal wissen wollte, wie Benjamin und sein bester Freund Otto sich kennenlernten, erfährt es hier. Leider befriedigt dieses Ergebnis nicht wirklich, denn im Vergleich dazu gibt es den schönen Zeichentrickfilm wo der noch ganz kleine Benjamin in den Zoo geliefert wird und Otto ihn sofort begrüßt. Hier lernen sie sich also erst relativ spät kennen.
    Davon abgesehen ist es eine Benjamin-Kassette wie jede andere, Benjamin ist genauso alt wie in späteren Folgen. Auch hier gilt es wieder ein Abenteuer zu bestehen, das die kleinen Hörer genaz bestimmt vor den Kassettenrekorder fesselt …

  2. Was hier nicht befriedigt, ist, mit Verlaub, der „schöne Zeichentrickfilm“, der an die Stelle von einer in der Tat etwas abstrusen Geschichte, über die auch ein Erwachsener mitunter noch lachen kann (ich sage mal nur „ich bin zwar ziemlich Schläfrich, aber ich habe eine Idee!“), einen sentimentalen Klamauk gesetzt hat, den allenfalls ein Kindergartenkind noch ertragen kann.

    (Apropos Hörspiele: Der besagte Zeichentrickfilm, „das Zookonzert“, soll offensichtlich die Hörspielfolge „rettet den Zoo“ umsetzen, die nun wirklich um offensichtliche Längen besser ist. Ich sage mal nur „Superkleber Superfest“.)

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