Wir schaffen es gemeinsam
Wibke ist 22 und lebt bei ihrem Onkel und dessen Frau, bis dieser bei einem Motorradunfall ums Leben kommt. Ihre Tante ist nach dem Schock nicht mehr ganz bei sich und wird in ein Heim für betreutes Wohnen gebracht. Nun steht Wibke allein da, mit etwas Geld auf dem Sparkonto und ihren Händen. Einen Beruf oder eine Ausbildung hat sie nicht. Also muss sie sich eben auf ihre natürlichen Talente verlassen. Sie zieht bei ihrer Freundin Yvonne ein, die Künstlerin ist und selbst weiß wie es ist, mit wenig Geld leben zu müssen.
Wibke zieht bald darauf als „Blumendoktor“ los. Da sie einen grünen Daumen hat, will sie sich um die Topfpflanzen von Nachbarn kümmern, indem sie Tipps gibt und die Pflanzen umtopft. Tatsächlich läuft dieses Geschäft eine Weile ganz gut, bis eben alle Leute im Umkreis versorgt sind. Auch bei Yvonne wird das Geld immer knapper und die beiden können bald nicht einmal mehr Essen oder Strom bezahlen. Dann holt sich Wibke auch noch eine Blutvergiftung.
Doch dank ihres Erfindungsgeistes findet sie bald neue Tätigkeiten, als Katzenbetreuerin, Strümpfe stopfen, als Kindermädchen mit auf Urlaub fahren, Diätberaterin, private Kindergärtnerin. So schafft sie es, sich aus eigener Kraft über Wasser zu halten. Immer wieder läuft sie auch einem attraktiven Arzt über den Weg, der allerdings das Bild eines anderen Mädchens auf dem Nachttisch stehen hat.
Meinung
Was mir an diesem Buch am meisten Gefallen hat ist, dass sich die junge Hauptdarstellerin aus eigener Kraft durchs Leben kämpft und ihr Brot verdient. Die Ideen sind wirklich komisch und interessant. Immerhin gab es damals keine Möglichkeiten wie man sie heute hat, um Geld zu machen (ebay, Online Shops oder dergleichen). Ich fand die Sachen zwar nicht immer realistisch, jedoch unterhaltsam. Traurig aber, dass die Berte Bratt Heldin mal wieder keine Bildung und keinen richtigen Beruf hat. Das scheint in den Romanen nie jemand für nötig zu halten, scheinbar in Erwartung eines reichen Mannes, so man ja nur noch den Haushalt erledigen muss.
Gestört hat mich, dass Wibke einen Wurf junger Kätzchen töten lässt. Angesichts der Tierliebe, die die Romane der Autorin sonst aufweisen, ein ziemlicher Skandal. Mal davon abgesehen, dass hier die richtige Lösung Sterilisation wäre, da sie sonst in ein paar Monaten noch mehr Junge umbringen dürfen.
Fazit
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und weist sehr interessante Ideen auf, wie ein junges Mädchen damals ohne Ausbildung Geld machen könnte. Schade nur, dass es damit enden muss, dass sie im Grunde auch keinen Beruf braucht, wenn man doch auch einen Mann finden kann.