Bryan Adams – So Happy It Hurts

NICHT SO UNSÄGLICH WIE BEFÜRCHTET!

Der Musiker:

Der kanadische Sänger Bryan Adams zählt seit den 1980er zu den internationalen Superstars. Sein Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem Album „Cuts Like A Knife“, dass in den USA und Kanada die Top Ten erreichte. 1991 feierte er mit dem Album „Waking Up The Neighbours“ seinen größten kommerziellen Erfolg. Die Single-Auskopplung „(Everything I Do) I Do It For You“ stand von Juli bis November auf Platz 1 der englischen Charts. Auch in Deutschland wurde dieser Song Bryan Adams größter Hit. Garde in Europa konnte der Kanadier seinen Erfolg wiederholen, während die letzten Alben in den USA allesamt eher erfolglos blieben.

Das Album:

Sein letztes Werk „Shine A light“ war für mich der Tiefpunkt in der Karriere des kanadischen Rockers, die ich als sein Fan seit Anbeginn verfolge. Meine Erwartungen an den neuen Longplayer waren daher entsprechend gering. Etwas Hoffnung schimmerte auf, als vorab der Titelsong veröffentlicht wurde, der ein wenig das alte Bryan-Adams-Feeling aufkommen ließ. So war ich gespannt, ob er die fast schon unsägliche Dudelmusik gegen ein Album eintauschen würde, dass zumindest im Ansatz an frühere Alben anschließen kann.

Ein wenig hat sich diese Hoffnung erfüllt. Denn neben dem bereits erwähnten Titelsong blitzt das auf, was Bryan Adams mal auszeichnete. Radiotaugliche und trotzdem ehrliche Rockmusik. „You Lift Me Up“ oder „Kick Ass“ machen richtig viel Spaß und klingen so, wie Bryan Adams klingen sollte. „I Ain´t Worth Shit Without You“ erinnert an den alten Bryan Adams. Das ist aber auch kein Wunder, da dies einer der Songs ist, die er mit einem alten Kumpel Jim Vallance geschrieben hat, die für alle großen Adams-Songs verantwortlich sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass erstmals sein „18 Til I die“ Robert John „Mutt“ Lange das Album produziert hat. Das zeigt sich an Titeln wie „Let´s Do This“, die an den Sound von „Waking Up The Neighbours“ erinnern, ohne deren Brillanz zu erreichen. 

Leider kann er diesen Drive nicht komplett halten. Die Songs bleiben zwar allesamt durchaus hörbar und wachsen von einem Hördurchgang zum anderen, ohne das eine Nummer dabei die, die es nachhaltig auf seine Setlist schaffen wird. Nett, könnte man sagen, wenn das nicht die Attitüde wäre, dass nett die kleine Schwester von … wäre. Wenigstens macht er nicht den Fehler, krampfhaft nach einem Radiohit zu suchen. Trotzdem ist seine Arbeit als Fotograf derzeit aufregender, wie zum Beispiel das Cover des kommenden Rammstein-Albums „Zeit“ zeigt, dass kurioserweise einen Tag vor der Veröffentlichung dieses Albums publik wurde. Ein Schelm, wer da an perfektes Marketing denkt …

Trackliste:

01 – So Happy It Hurts

02 – Never Gonna Rain

03 – You Lift Me Up

04 – I´ve Been Looking For You

05 – Always Have, Always Will

06 – On The Road

07 – Kick Ass

08 – I Ain´t Worth Shit Without You

09 – Let´s Do This

10 – Just Like Me, Just Like You

11 – Just Above Gone

12 – These Are The Moments That Make Up My Life

Fazit:

Ein wenig bekommt Bryan Adams mit diesem Album wieder die Kurve in die richtige Richtung. Nachdem mich Seite letzten Werke allesamt nicht überzeugen konnten, ist „So Happy It Hurts“ zumindest so gut, dass man es durchaus öfter hören kann. Gespannt bin ich auf das Musical-Album „Petty Woman“, bei dem er alle Songs mit Jim Vallance geschrieben hat. Vielleicht ist hier ja mal wieder der ganz große Wurf dabei.

Bewertung: 

Musik: 3,5

Instrumentalisierung: 5

Stimme: 4,5

Abwechslung: 3,5

Hörspaß: 3,5

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