Caramel
Inhalt
Layale ist sehr hübsch und besitzt einen Schönheitssalon. Dieser Salon ist vielleicht nicht unbedingt der modernste Salon weit und breit, besitzt dafür aber einen ungemeinen Charme. Ihre Erinnerungen an Caramel sind alles andere als schön, im Gegenteil – sie sind sehr schmerzhaft. Denn im Nahen Osten wird Caramel auch zur Haarentfernung verwendet. Immer wieder bleibt Layale zwischendurch Zeit für einen kurzen Plausch.
Layales Wunsch ist es, mit ihrem Geliebten, der verheiratet ist, doch einmal mehr als nur eine Nacht verbringen zu können. Layale wohnt immer noch zu Hause bei ihren Eltern. Sie kann nicht einmal ein ausgedehntes Telefongespräch führen, denn die Argusaugen ihrer Mutter haben sie ständig im Blick, vom Hintergrundgeräusch des ständig laufenden Fernsehers und ihren lauschenden Geschwistern ganz zu schweigen. Vor lauter Gedanken an ihren Geliebten bemerkt Layale den netten Polizisten, von dem sie nicht nur immer wieder Knöllchen bekommt, sondern der ihr auch immer wieder Avancen macht, gar nicht.
Auch die aufgeweckte Rima hat ihren Partner fürs Leben noch nicht gefunden. Anstatt dem gut gebauten Paketboten Aufmerksamkeit zu schenken, ist sie fasziniert von einer Kundin mit pechschwarzen Haaren. Bei Nisrine scheint es hingegen besser auszusehen. Sie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Traummann. Sie ist allerdings schon seit Ewigkeiten keine Jungfrau mehr, und das dürfte nun in der Hochzeitsnacht zum Problem werden. Jamale hat bereits so viele Liftings über sich ergehen lassen, dass ihr wahres Alter mittlerweile nicht mehr zu bestimmen ist. Sie versucht seit dem Tag, an dem ihr Mann sie verlassen hat, ihre Karriere als ehemaliges Model wieder aufzuwärmen – doch der erhoffte Erfolg bleibt aus.
Fazit
Die Regisseurin Nadine Labaki schuf mit ihrem Film ein Romantik-Drama, das mehr ist als nur ein Lückenfüller. Vor „Caramel“ war die Regisseurin in der arabischen Musikvideo-Industrie tätig. Der Film besticht durch starke Bilder und Tiefgang, dennoch ist der Film auch durchaus sehr unterhaltsam. In Cannes wurde „Caramel“ begeistert aufgenommen, beim Filmfest von San Sebastian gewann er den Publikumspreis. In seiner Heimat Libanon brach der Film Kassenrekorde und wurde zum libanesischen Oscar-Beitrag gekürt.
Der Film findet für jede seiner Geschichten einen spannenden und erfrischenden Ansatz und umschifft dabei gekonnt jedes Klischee. Er zeigt warme und ausdrucksstarke Aufnahmen von Menschen in einer aufregenden und pulsierenden Metropole. Anspruch und Unterhaltung bringt der Film dabei hervorragend unter einen Hut. Der Film zeigt die Geschichte von fünf Frauen und ihrer Suche nach dem großen Glück auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise zugleich – ein sehenswertes Werk aus dem Nahen Osten.