Carolus Rex von Sabaton
Die Band:
Die schwedische Power-Metal-Band Sabaton, deren Name sich von einem Eisenschuh ableitet, der im Mittelalter als Teil einer Rüstung getragen wurde, hat sich in wenigen Jahren von einem Geheimtipp zu einer festen Größe in der Szene etabliert.
Musikalisch prägen Keyboardelemente, eingängige Melodien und die raue Stimme von Joakim Brodén den Sound von Sabaton. Textlich dreht sich bei der Band alles um das Thema Krieg oder Kriegsführung.
Dabei werden Themen wie der Kampf der finnischen Armee im Winterkrieg ebenso behandelt wie der griechisch-italienische Krieg im Jahr 1941 oder die 7. deutsche Panzerdivision.
Die Band legt allerdings größten Wert darauf, dass ihre Texte den Krieg nicht glorifizieren, sondern das sie lediglich Geschichten erzählen.
Das Album:
Mit „Carolus Rex“ legen die schwedischen Metaller wieder ein Konzeptalbum vor. Im Blickpunkt steht diesmal die Geschichte des schwedischen Königs Karl VII.Kaum ein Album ist dieser Tage in der Metalszene so sehnsüchtig erwartet worden, wie das Album von Sabaton. Wer ihre bisherigen Studioalben kennt, wird viele typischen Standards der Band wieder finden, die sie auf „Carolus Rex“ perfektioniert haben.
Los geht`s mit dem atmosphärischen Intro „Dominium Maris Baltici“ dem mit „The Lion From The North“ ein Opener folgt, der vergangenen Openern wie „Ghost Division“ in nichts nachsteht. Im Gegenteil. Der Song ist ein echter Headbanger, der alle Fans mehr als zufrieden stellen wird.
Eine grandiose Hookline sowie ein eingängiger Refrain erinnern an den Sabaton-Kracher „40:1“. Mit „Gott Mit Uns“ folgt ein Song, der ebenfalls Potential für einen Sabaton -Evergreen hat. Eine Midtemponummer, die gerade durch den Refrain ein paar Parallelen zu Rammstein aufweist.
Schon der dritte Titel des Album ist eine Ballade. Und auch hier legen die Schweden einen exzellenten Song vor: „A Lifetime Of War“ ist der bisher ruhigste Song der Bandgeschichte und ein weiters Highlight auf diesem Album.
Nach diesem überaus abwechslungsreichen Einstieg ist man geneigt zu fragen, ob Sabaton dieses Niveau halten können. Ein Punkt, den man fast ausschließen möchte, doch der Band um Sänger Joakim Brodén gelingt es, die Latte, die man selbst höher gelegt an, ohne Probleme zu überspringen.
Mit „1648“, „Killing Ground“ und „Poltava“ haben sie drei weitere Songs am Start, die mächtig aufs Gas drücken und mit ihren eingängigen Refrains förmlich nach einer Liveumsetzung schreien. Gleiches gilt für die Midtemponummern „The Carolean“s Prayer“ und „Long Live The King“, die eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass Sabaton auch in den ruhigeren Songs mächtig Potential haben.
Absolutes Highlight, wenn man auf diesem Album überhaupt einen Song herausheben möchte, ist der Titelsong „Carolus Rex“, der durchaus das Zeug zu einer Metalhymne hat. Ein stampfender Beat, ein Chorus mit Gänsehautgarantie und eine hervorragende Instrumentalisierung machen den Song zu einer Perle, die man auch noch in zehn Jahren mit Begeisterung hören wird.
Zum Abschluss gibt es das komplett in schwedisch gehaltene „Ruina Imperii“, ein Song, der das Album stimmungsvioll beendet.
Trackliste:
01 – Dominium Maris Baltici
02 – The Lion From The North
03 – Gott Mit Uns
04 – A Lifetime Of War
05 – 1648
06 – The Carolean`s Prayer
07 – Carolus Rex
08 – Killing Ground
09 – Poltava
10 – Long Live The King
11 – Ruina Imperii
Fazit:
Mit großer Vorfreude wurde das Album von Sabaton erwartet. Nun ist „Carolus Rex“ bei Nuclear Blast erschienen und stellt sich der stetig wachsenden Fangemiende. Und die wird bestens bedient.
Sicher, Sabaton bleiben ihrem Sound treu und liefern das ab, was man schon von Alben wie „The Art Of War“ oder „Coat Of Arms“ kennt. Doch unter der Egide von Produzent Peter Tägtgren haben Sabaton ihren Sound weiter verfeinert.
Selten war das Songwriting so geschlossen, wie auf diesem Album. Songs wie „Carolus Rex“, „The Lion From The North“ oder „Gott Mit Uns“ werden auch in ein paar Jahren noch zum Repertoire der Band gehören. Jeder der Sabaton kennt, wird sie für dieses Album lieben und wer noch nicht das Vergnügen hatte, kann ohne Probleme ein Ohr riskieren.
Mit „Carolus Rex“ sind Sabaton dem Olymp im Power Metal ein großes Stück näher gekommen.