Christa Braun: Mord(s)kalender – Deine Tage sind gezählt – 2013
Das Kalender-Buch ist im Jahre 2012 im Conte Verlag Saarbrücken erschienen und zwar ohne Seitenzahlangabe
Die Inhaltsangabe
Kalender gibt es in allen möglichen Formen und Variationen. Elektronisch und gedruckt. Für die Wand, den Schreibtisch und den Aktenkoffer. Als Dekoration und Arbeitshilfe. In Spiralform, gebunden oder Abreißkalender.
Die Besprechung
Der vorliegende Kalender in gebundener Buchform bietet mehr als die Möglichkeit, Termine einzutragen. Allen 365 Tage des kommenden Jahres werden Geburts- und Sterbetage von vermeintlich oder tatsächlich wichtigen Krimi-Autoren zugeordnet. Über 550 Kriminalschriftsteller finden so Erwähnung. Zu Beginn jeder Woche gibt es eine kleine Kolumne, die sinnigerweise „Obduktion“ genannt wird und kurz und bündig Informationen zu einem bestimmten Thema aus der Kriminalliteratur bereitstellt.
Der Anhang soll über Fachbegriffe, Termine, literarische Preis und die besten Krimi-Seiten im Internet informieren.
Dieser Kalender dient eindeutig nicht der Arbeit oder gar der Unterhaltung. Auch wenn es formal nur um den Kriminalroman geht, wird hier auf populärwissenschaftliche Art und Weise literaturwissenschaftliches Fachwissen vermittelt. Dem wahren, begeisterten Fan werden zwar viele Daten und Fakten bekannt sein; der Kalender kann aber durchaus auch Anregung und Gedächtnisstütze sein.
Die Idee, die Anzeige des jeweiligen Tages mit der Vermittlung von Wissen zu verbinden, ist sicherlich nicht neu. Den Mord(s)kalender gab es zumindest schon im Jahre 2012. Von daher ist der Mord(s)kalender 2013 die Fortsetzung einer erfolgreichen Geschäftsidee aus den Vorjahren. Der Aufwand, um neue Daten und Themen zu finden, dürfte sich daher in Grenzen gehalten haben. Ob es einen solchen Kalender auch für andere Literaturgattungen wie Science Fiction, Liebesromane oder Western gibt?
Was dem Buch fehlt, sind Fotos. Es wäre unter optischen Gesichtspunkten sicherlich schön gewesen, zumindest die unbekannteren Krimi-Autoren auch per Angesicht kennenzulernen.
Und dennoch ist es trotzdem reizvoll, einen solchen Kalender zu erstellen. Für den literarisch und theoretisch interessierten Leser finden sich hier viele nützliche Informationen. Über die Autoren wird zwar nicht mehr gesagt als Lesetips; wer mehr über sie erfahren möchte, wird an anderer Stelle weitersuchen müssen. In dieser Hinsicht kann der Mord(s)kalender nicht mehr als ein Einstieg in ein interessantes Thema sein.
Was ist von dieser Art Kalender zu halten? Er ist eigentlich zu schade dafür, um als Arbeitsmedium zu dienen. Er ist materiell mit den hochwertigen Covern und der guten Papierqualität fast schon zu schade, um beschriftet zu werden. Gleichzeitig sind die Felder, die für die jeweiligen Tage vorgesehen sind, auch nicht so groß, als daß man dort umfangreiche Notizen machen könnte. Es fehlen gängige Daten wie etwa die Ferientermine in den einzelnen deutschen Bundesländern. Ein solcher Kalender eignet sich gut als Werbegeschenk.
Das Fazit
Der vorliegende Kalender ist ein ideales Geschenk für Krimi-Fans. Sie werden jeden Tag auf´s Neue etwas davon haben.