Heute zu Gast: Christian Witt und sein Taschenbuch mit dem gruseligen Titel „Knochenwald“
Willst du dich kurz vorstellen?
Mein Name ist Christian Witt, ich Lebe mit Frau und Hund im schönen Ruhrgebietsstädtchen Herne und habe gerade meinen Debüt-Roman „Knochenwald“ veröffentlicht.
Warum wolltest Du Autor werden?
Das hat sich einfach ganz natürlich ergeben. Ich war selbst schon immer ein begeisterter Leser und konnte irgendwann einfach nicht mehr anders als selber Geschichten zu schreiben. Es gibt – vielleicht noch neben der Musik – in meinen Augen kaum eine Möglichkeit sich besser kreativ auszudrücken und Welten zu bereisen und zu entwerfen, die uns sonst in diesem Leben verschlossen bleiben würden.
Wie bist Du dazu gekommen?
Das hat im Grunde zwei Anläufe gebraucht. Vor inzwischen fast fünfzehn Jahren hatte ich bereits einige Kurzgeschichten geschrieben und diverse Romane (allesamt aus dem Fantasygenre) begonnen. Allerdings hat es mir damals noch – trotz verschiedener recht guter Ideen – am nötigen Durchhaltevermögen gefehlt, um diese Ideen auch zu Ende zu bringen. Danach habe ich meine Leidenschaft eher auf Sparflamme laufen lassen und mich stattdessen lieber aufs Musik machen konzentriert. Ende 2016 kamen dann mehrere Dinge zusammen. Zum einen hatten meine Frau und ich „Creepypastas“ (also diese gruseligen Geschichten und Legenden aus dem Netz) für uns entdeckt und eines schönen Tages habe ich mich selbst an meiner ersten Kurzgeschichte aus dem Bereich versucht. Irgendwann habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht jeden Tag konsequent 1-2 Stunden zu Schreiben und seitdem ist es zu einer sehr erfüllenden Sucht geworden. Da ich irgendwann aber auch mal Lust hatte eine größere Welt zu erschaffen, habe ich mich mit „Knochenwald“ letztlich an meinen ersten vollwertigen Roman gewagt.
War es ein schwerer oder einfacher Weg?
Eine felsige Straße mit vielen fiesen Stolpersteinen, aber einer fantastischen Aussicht.
Wie sieht die Familie Deine Lust zum Schreiben?
Durchweg positiv. Meine Frau unterstützt mich auch aktiv, zum Beispiel beim Lektorat und der Covergestaltung.
Welches Genre interessiert Dich am meisten?
Ich bin voll und ganz dem Horror, der Fantasy und zum Teil auch der Science Fiction verfallen. Generell beschäftige ich mich gerne mit Dingen, die nicht alltäglich sind und bin auch der Auffassung, dass fiktive Szenarien die einmalige Chance bieten, auch über unser Leben ganz anders nachzudenken. Vor allem ist es aber das Staunen vor den Möglichkeiten der menschlichen Fantasie, was mich an diesen Genres begeistert.
Was liest Du persönlich?
Vor allem Bücher von Markus Heitz, Stephen King oder auch George R.R. Martin. Ich stehe auf epische Erzählungen mit möglichst vielen Seiten. Aber ich mag auch Klassiker wie zum Beispiel den „Cthulhu-Mythos“ von H.P.Lovecraft.
Was sind Deine sonstigen Hobbys?
Ich komponiere auch gerne Songs und probe mit diversen Bands und Projekten als Gitarrist oder auch Sänger. Außerdem bin ich gerne in der Natur unterwegs.
Was war Deine interessanteste Erfahrung als Autor?
Die Erfahrung, wenn dir das erste Mal ein Charakter, den du erschaffen hast so richtig ans Herz gewachsen ist und du dich quasi für ihn verantwortlich fühlst, fast so als wäre er ein echter Mensch. Und du dich sogar dabei ertappst, ihn im realen Leben kennenlernen zu wollen. Ansonsten natürlich auch das Gefühl, das erste eigene Buch in gedruckter Form in den Händen zu halten und durchzublättern.
Wie waren die ersten Bewertungen durch Freunde und Bekannte?
Die waren bislang durchweg positiv.
Worum geht es in Deinem neuesten Buch?
Mein aktuellstes (und bislang noch einziges) Buch trägt den Namen „Knochenwald“ und ist ein Horrorroman, der aber auch Anleihen bei verschiedenen anderen Genres nimmt. Es geht im Grunde um eine düstere Parallelwelt, deren Flora und Fauna durch unglückliche Ereignisse in unsere Welt einsickert und dort zu einer Menge Leid und vielen gesellschaftlichen Veränderungen führt. Außerdem geht es um eine Gruppe von unwahrscheinlichen Verbündeten, die versuchen das Portal zum Knochenwald zu schließen und zu verhindern, dass die Welt noch weiter im Abgrund versinkt.
Warum sollte man das Buch unbedingt lesen? Was ist Deiner Meinung nach das Besondere an diesem Buch?
Das Buch vermittelt in meinen Augen eine besondere Atmosphäre und besitzt einen „verrückten“ Charme. Außerdem findet man darin einige Charaktere, die einem ans Herz wachsen könnten und einen teils sehr morbiden Humor.
An wen richtet sich das Buch besonders?
An Fans von Horror, Fantasy, Metal, (Gothic) Rock und schwarzem Humor.
Was motiviert Dich?
Zu sehen, wie eine Geschichte Stück für Stück Gestalt annimmt. Und ein weiterer Sieg gegen diesen kleinen Dämon, der einem ständig einflüstern will, dass man für heute genug geschrieben hat.
Wie bist Du beim Schreiben vorgegangen? (chronologisch, erst Notizen, etc.)
Ich habe einen groben Fahrplan im Kopf und schreibe dann einfach drauf los. Ich habe gemerkt, dass mir auf diese Weise bessere und ungewöhnlichere Ideen kommen, als wenn ich alles im Voraus festlege. Die Kehrseite ist natürlich, dass ich ein gutes Gedächtnis brauche, um die verschiedenen Handlungsfäden zusammenzuhalten.
Woher nimmst Du Deine Ideen?
Aus Gedankenspielen, Tagträumen, Nachtträumen, dem Alltag und gelegentlich auch aus Horrorfilmen und Serien.
Hast Du Vorbilder?
Keine Bewussten, aber Autoren wie Markus Heitz, H.P. Lovecraft oder Stephen King werden mich schon allein dadurch beeinflussen, dass ich viel von ihnen lese.
Kennst Du Schreibblockaden? Was tust Du dagegen?
Schreibblockaden in dem Sinne eher selten. Allerdings gibt es Tage an denen ich etwas weniger in der Stimmung für eine bestimmte Geschichte bin. Dann nehme ich mir in der Regel einfach eine andere vor.
Wie bist Du auf den Titel gekommen?
Der Titel ergab sich zwangsläufig mit der Idee für die Geschichte. Immerhin handelte das Buch vom „Knochenwald“.
Hast Du das Cover selbst gestaltet?
Nein. Das hat meine Frau übernommen, die praktischerweise ausgebildete Kommunikationsdesignerin ist. Ich bin, was das Visuelle angeht, eine ziemliche Niete.
Gab es professionelle Hilfe durch Layouter, Lektoren, Verlage, etc?
Nein.
Kamst Du über einen Verlag, Selbstverlag, Book on demand, etc. zu der ersten Ausgabe?
Books on Demand.
Vermarktest Du Dein Buch selbst?
Ja. Alles Handarbeit.
Wie geht es weiter?
In Kürze erscheint der erste Teil meiner Kurzgeschichtensammlung „Angstlust“ mit dem Namen „Kalt wie das All“, der vor allem SciFi-Horror-Geschichten enthalten wird. Außerdem sind zwei weitere Romane, sowie eine Fortsetzung von „Knochenwald“ in Arbeit. Es besteht also nicht die Gefahr, dass mir langweilig wird.
Was kannst Du anderen, jungen Autoren, als Tipp an die Hand geben?
Nicht aufgeben!
Hast Du eine eigene Webseite?
Ja. Und zwar auf www.angstkreis-creepypasta.de