Das große Buch der Exoten

Das große Buch der Exoten von Christian Teubner, Hans-Georg Levin und Hans-Rudolf Gysin

Inhalt
Nach einer Einführung zur Geschichte der Tropenfrüchte und ihrer Einfuhr nach Europa, stellt das Buch kurz heutige Transportwege und Reifungsprozesse vor, bevor es sich dann auf rund 90 Seiten etwa 30 Früchten bzw. Fruchtfamilien widmet – sortiert nach lateinischem Gattungsnamen in alphabetischer Reihenfolge. Danach finden sich rund 100 Seiten mit Rezepten, die alle den exotischen Früchten der Tropen und Subtropen gewidmet sind. Die beiden ausführlichen Sachregister am Ende listen dann zum einen noch einmal alle Früchte und zum anderen noch einmal alle Rezepte namentlich auf.

In dem Teil zu den Früchten selbst werden immer verschiedene Aspekte jeder Fruchtart bzw. -familie auf 2 bis 3 Seiten dargestellt – etwa die Historie (beispielsweise: Wo kommen Ananas ursprünglich her?), gesundheitliche Aspekte, die Verbreitung, der Geschmack und die Zubereitung („Wie schäle ich eine Ananas?“, „Wie komme ich am besten an das Fleisch einer Mango“). Auch die „Verwandten“ werden gezeigt: So werden etwa allein für die Mango über 20 verschiedene Sorten aus der ganzen Welt als ganze und als aufgeschnittene Frucht gezeigt.

Hintergrund
Bei „Das große Buch der Exoten“ handelt es sich um einen 216 Seiten starken Bildband, der die für den deutschen Leser „exotischen“ bzw. außergewöhnlichen  Obstsorten (im Vergleich zu heimischen Obstsorten wie Äpfeln oder Birnen) mit ihren Besonderheiten darstellt und für die meisten dieser Obstsorten auch einige Rezepte bereithält. Viele dieser Obstsorten waren bis vor wenigen Jahren bzw. Jahrzehnten in Deutschland nicht nur wenig bekannt, sondern auch gar nicht erhältlich.

Fazit
Das große Plus dieses Bildbandes sind die wirklich sehr schönen und anschaulichen Fotos. Die Früchte werden nicht nur als Ganzes, sondern auch aufgeschnitten und in ihren verschiedenen Unterarten gezeigt. Die Einteilung der Früchte in Fruchtfamilien stellt sich beim Lesen als sehr interessant heraus, da man so versteht, welche Früchte „miteinander verwandt“ sind; zur einfachen Orientierung am Anfang trägt diese Aufteilung jedoch leider nicht bei, zumal die Früchte im Inhaltsverzeichnis sehr unübersichtlich als Fließtext (!) dargestellt werden, so dass man bei der Suche nach einer bestimmten Frucht das Sachregister zu Hilfe nehmen muss.

Dies hätte sicherlich einfacher gestaltet werden können. Die Darstellung der Früchte ist inhaltlich und optisch aber sehr interessant, allerdings wird auch hier nicht sehr systematisch vorgegangen – so gibt es bei der einen Frucht mal eine Landkarte zur Verbreitung, während bei einer anderen Frucht dann nur Informationen zum Vitamingehalt oder zur Aufbewahrung findet. Bei einem „Großen Buch der Exoten“ vermutet der Leser aber sicherlich, dass er alle Früchte gemäß leicht nachzuvollziehenden einheitlichen Kriterien vorgestellt bekommt.

Insbesondere das Sachregister mit den Fruchtnamen ist jedoch sehr gut gelungen, da dort sowohl die deutschen als auch die lateinischen Bezeichnungen der Früchte Eingang gefunden haben. Auch wenn natürlich bei der großen Anzahl von Früchten auf der Welt keine Vollständigkeit aller Obstsorten erwartet werden kann, ist die Vielfalt der dargestellten Früchte erstaunlich und geht sicherlich weit über das im normalen deutschen Einzelhandel verfügbare Angebot hinaus.

Insgesamt ist das Buch eine schöne Ergänzung, da in der Tat viele dieser Früchte in „normalen“ Kochbüchern oder Obstführern nicht zu finden sind. Vor allem für Liebhaber schöner Fotos oder zum Nachschlagen verschiedener Arten einer Frucht ist der Bildband gut geeignet. Als einziges Nachschlagewerk, welches dafür sorgen soll, alles über exotische Früchte zu erfahren, eignet sich „Das große Buch der Exoten“ jedoch leider nicht.

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