Das Schwein unter den Fischen

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Das Schwein unter den Fischen von Jasmin Ramadan

„Ich weiß nicht, wie man für jemanden da ist. Bei uns zu Hause ist die höchste Form des Füreinanders, sich in Ruhe zu lassen.“ Erwachsenwerden ist nicht leicht. Und schon gar nicht, wenn man wie Stine aus einer ziemlich chaotischen Familie kommt.

Eigentlich heißt sie Celestine, doch da ihr Vater Reiner nie in der Lage war, den französischen Namen richtig auszusprechen wurde Celestine schon bald zu Stine. Reiner selbst hält sich für äußerst schlau und lässt deshalb auch keine Gelegenheit aus, sein vermeintliches Wissen mit seiner Tochter und allen anderen Menschen um sich herum zu teilen.

Ihre leibliche Mutter kennt Stine nur noch von einem vergilbten Foto, das ihre Stiefmutter Ramona, die dem Alkohol alles andere als abgeneigt ist, schon vor langer Zeit in tausend Teile zerrissen hat. Stines Mutter Colombe, eine Französin, die nur für ein paar Monate als Au Pair in Deutschland gearbeitet hat, war laut Reiner die Erste die er „nicht bloß hübsch fand, sondern sehr hübsch“.

Außerdem war sie noch dazu äußerst schlau. „Irgendwann hab ich sie rumgekriegt und kurz darauf Schluss gemacht, bevor sie´s getan hätte. In dem Punkt zumindest war ich klüger als sie. Mit der Liebe ist das eben so. Erst spielt man verrückt, bis man schließlich vernünftig wird und sich in eine wie Ramona verliebt“, verkündet Reiner neunmalklug.

Nach ihrem Abitur arbeitet Stine im Imbiss ihres Vaters, der deshalb sehr stolz auf seine Tochter ist und nicht einsehen will dass die noch mehr vom Leben will als Zwiebelmettbrote zu verkaufen: „Ich will doch nur mal einen anderen Job machen! Ich habe keinen Traum, außer, dass ich weg will, ohne dass Rainer sauer wird.“

Am liebsten würde Stine eh bei ihrer lesbischen Tante Trixi einziehen. Die hat zwar auch nicht mehr alle Latten am Zaun, versteht Stines Situation aber immer noch am besten und rät ihr jedes Mal aufs neue: „Sieh zu, dass du endlich aufhörst zu nuckeln, erwachsen wirst und einen klaren Kopf behältst, dann kannst du alles machen, was du willst und musst dich nicht mehr von kleinen versoffenen Schlampen nerven lassen!“.

Doch dann verhilft ausgerechnet die „kleine versoffene Schlampe“ Ramona Stine durch ihre Untreue dazu einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Von da an geht alles ganz einfach und schnell: Stine verliebt sich nicht nur schlagartig, sondern findet auch heraus wer sie wirklich ist.

Fazit

Witzig, emotional aber auch derb. Diese Worte beschreiben wohl am besten Jasmin Ramadans Roman „Das Schwein unter den Fischen“. Ramadan erzählt mit so viel Ironie und Charme die Geschichte eines eigentlich ganz normalen Mädchens, das versucht sich seinen Weg in einer ziemlich merkwürdigen Familie zu bahnen, dass man Seite für Seite erneut zu schmunzeln muss.

Und am Ende kommt mit Sicherheit nicht nur Stine sondern auch der Leser zu dem Entschluss, dass „der Zauber des Glücks“ die Freiheit ist.

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