David Bowie – Heroes

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Daivd Bowie – Heroes

  1. Beauty And The Beast
  2. Joe The Lion
  3. Heroes
  4. Sons Of The Silent Age
  5. Black Out
  6. V2-Schneider
  7. Sense Of Doubt
  8. Moss Garden
  9. Neuköln

Heroes, das Album

Heroes bildet sozusagen den Mittelteil des Bowie-Eno Tryptichons Low-Heroes-Lodger und weist stilistisch große Ähnlichkeiten mit dem Vorgängerwerk auf. Überhaupt scheinen die Jahre 1976-1979 die produktivsten Jahre des Meisters gewesen sein, so kreativ und erfüllt vom künstlerischen Schaffensdrang war er später nie wieder. Es sind dies auch die letzten paar Jahre, in denen Bowie seinen eigenen Qualitätsstandard aufrecht erhalten konnte, bevor er leider irgendwann während der 80er Jahre eine künstlerische Bruchlandung erlitt. Was natürlich seinem kommerziellen Erfolg keinen Abbruch machte, doch orientierte er sich fortan dem leider allzu belanglosen Mainstreampop der Plastikära.

Umso schöner ist es festzuhalten, dass Heroes wieder ein echter Geniestreich geworden ist, vom Aufbau her ist es mit Low fast identisch, die A-Seite des Werkes präsentiert wieder recht eingängige Elektro-Rocksongs, die diesmal sogar noch eine Spur härter und direkter rüberkommen als noch auf dem Vorgänger. Der Titelgebende „Heroes“ ist natürlich der Überhit schlechthin, handelt er doch vom geteilten Berlin und appeliert an die ganz großen Gefühle der Hoffnung. Übrigens ist von diesem Song auch eine zum Schmunzeln anregende deutsche Version namens „Helden“ erschienen, auf dem Bowie den Text in gebrochenen Deutsch vorträgt. Ziemlich sinister kommt „Sons Of The Silent Age“ daher, das von einer perspektivlosen Zukunft kündet.

Die zweite Albumhälfte ist fast wieder völlig instrumental und wie schon auf dem Vorgänger von Brian Enos trüben Ambientklängen geprägt. Wobei ein Stück wie „V2-Schneider“ sehr herausragt, ist es doch eine Hommage an das Kraftwerkmitglied Florian Schneider und der Vergeltungswaffe des Zweiten Weltkrieges, mit der Schneider zum Glück sonst nichts weiter zu tun hat. Ja, Bowie liebte die bewusste Provokation damals. Das Stück hat die Dynamik eines Raketenstarts, zu hören gibt es ein schmissieges Saxophon und Bowies ständig wiederholende Rezitation des Titels.

An den letzten drei Ambientsücke ist ganz ohne Zweifel die Handschrift Brian Enos zu erkennen, wie schon auf Low verbreiten gerade diese Instrumentalstücke eine sehr desolate Atmosphäre, der sich unstabile Gemüter womöglich nicht gerne Aussetzen wollen.

Das Cover des Albums ist übrigens eine kleine Anspielung auf das Iggy Pop-Album The Idiot, auf dem auch David Bowie zu hören ist, insgesamt aber noch dreckiger rüberkommt als Heroes.

Fazit

Heroes ist nach Low der zweite geniale Wurfs der kongenialen Vereinigung aus David Bowies Rockklängen und Brian Enos sphärischen Ambientklängen, die eine sehr bedrückende Stimmung erzeugen und nahtlos and den Vorgänger anknüpft. Sehr gelungen!

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