David Bowie – Pin Ups
- Rosalyn
- Here Comes The Night
- I Wish You Would
- See Emily Play
- Everything’s Alright
- I Can’t Explain
- Friday On My Mind
- Sorrow
- Don’t Bring Me Down
- Shapes Of Things
- Anyway, Anyhow, Anywhere?
- Where Have All The Good Times Gone
Pin Ups, Das Album
Nach den beiden Vollblut Glam Rock-Alben Ziggy Stardust und Aladdin Sane, die für mich thematisch eine Einheit bilden, ging David Bowie für sein nächstes Album mal einen ganz anderen Weg und veröffentlichte ein Coveralbum. Auf dem Album Pinups ehrt Bowie seine 60er Jahre-Helden mit ausgwählten Coversongs, die ihn in den Jahren 64-67 entscheidend beeinflusst haben. So finden sich Titel von so namhaften Bands wie The Who, The Kinks, Pink Floyd und den Yardbirds.
Bei Presse und Publikum ist das Album leider nie so richtig gut angekommen und wird immer ein bisschen wie das schwarze Schaf seiner Glam-Rock-Periode angesehen. Rückblickend muss ich sagen, dass dem Werk zum großen Teil Unrecht getan wird, sicherlich zeugt es nicht gerade von großer Oriiginalitä irgendwelche Songs zu covern, aber wir sind hier immer noch in den 70ern und da klingen selbst Coveralben noch ganz anders als die heutigen lieblos zusammengeklöppelten Coversongs. So hängt die Qualität eines solchen Projektes natürlich auch immer von dem betreffenden Künstler ab, glücklicherweise haben wir mit David Bowie jemanden, der genau weiß, wie es geht und was er sich zutrauen kann.
Als jemand, der viele Jahre nach den 60ern geboren wurde, kannte ich die meisten Songs auf dem Album gar nicht, konnte also etwas unbefangeren an die Sache herangehen und was soll ich sagen, mir gefallen Bowies Versionen sehr gut, er schafft es diesen Songs seinen ureigenen Stil aufzudrücken ohne es sich dabei zu einfach zu machen.
Zu meinen Highlights gehören, das sehr obskure Pink Floyd-Cover „See Emily Play“, das mit verfremdeter Stimme und sogar einem Synthesizer aufwarten kann und dem Titel etwas sehr befremdliches verleiht, wie ich es aus dieser Zeit noch gar nicht kannte. Auch großartig ist das melodramatische „Sorrow“, das im Original von The Merseys stammt, und in dieser Version zu einem wahren Glam Rock-Knaller wird, der mich ein wenig an das Stück „Time“ vom Vorgänger erinnert. Drittes Highlight für mich ist der Yardbirds-Klassiker „Shapes Of Things“, das auch wieder recht experimentell daherkommt und selbst für Bowie-Verhältnisse ungewöhnlich instrumentiert ist. Die anderen Stücke auf dem Album, sind alle sehr solide Bowie-Tracks, doch haben die drei zuvorgenannten Tracks bei mir sofort gezündet, wo man hier doch noch etwas Zeit braucht, bis auch diese Lieder sich voll entfalten können.
Fazit
Pin Ups ist viel besser als sein Ruf, zwar handelt es sich hier durchweg um Coversongs bekannter Größen wie Pink Floyd, The Who oder den Yardbirds, aber Bowie geht mit so eine bestimmten Frische und Erfindungsreichtumg zu Werke, dass man einfach Spaß mit diesen Liedern haben muss.