Death of a Salesman von Arthur Miller
Inhalt
In dem 1949 veröffentlichten Drama „Death of a Salesman“ (Deutsche Fassung: „Tod eines Handlungsreisenden“) verarbeitet Arthur Miller seine Erfahrungen mit dem Börsencrash 1929 und der darauffolgenden Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre. Das in Form eines Theaterstücks verfasste Gesellschaftsdrama machte Arthur Miller weltberühmt, seine Bücher gelten bis heute als bedeutende Werke der Weltliteratur und viele seiner Werke werden als Schullektüre genutzt, zahlreiche Theaterstücke basieren ebenfalls auf Arthur Millers Werken. In dem Stück „Death of a Salesman“ wird die Geschichte von Willy Loman, einem erfolglosen Handelsvertreter aus einem New Yorker Vorort in Form von Dialogen mit seinen beiden Söhnen „Biff“ und „Happy“ sowie seiner Ehefrau Linda erzählt.
Willy Loman, der Hauptprotagonist in Millers Stück, befindet sich bereits in einer Lebensphase, welche man gemeinhin als Phase „kurz vor dem Renteneintritt“ bezeichnen würde, dennoch glaubt er immer noch fest daran, eines Tages seinen Weg zu machen und in der Gesellschaft aufzusteigen.
Eine kritische Einschätzung des sogenannten „American Dream“ und des „American way of life“
Die Handlung setzt ein mit der Beschreibung des Hauptortes der Handlung, Willy Lomans Haus und einem Gespräch zwischen Willy und seiner Frau Linda. Willy Loman kommt nach einem anstrengenden und langen Tag wieder zuhause an, und muss sich selbst und seiner Frau gegenüber eingestehen, dass sein Job ihn langsam aber sicher noch vor Erreichen des Ruhestandes ins Grab bringen wird. Zugleich ist er jedoch der festen Überzeugung, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man nur genug Willenskraft aufbringt.
Es plagen ihn allerdings große materielle Sorgen, da er nicht einmal genügend Geld verdient, um dringend notwendige und vergleichsweise günstige Reparaturen an Haushaltsgeräten durchführen zu lassen. Willy Loman ist der Vorstellung erlegen, dass Ausstrahlung und Charisma im Leben mehr wert sind als alles andere. Er hat versucht, dieses Ideal Zeit seines Lebens auch an seine beiden Söhne Happy und Biff weiterzugeben, was ihm auch zu großen Teilen gelungen ist. Der Unterton der hierbei jedoch in den Dialogen klar deutlich wird, ist der, dass dieses Ideal bisher noch niemandem der Familie Loman dabei geholfen hat, die existenziellen Probleme, vor die sie das Leben gestellt hat, zu lösen. Verzweifelt klammert sich insbesondere Willy Loman an die Erinnerung an den Verwandten „Onkel Ben“, welcher es laut Willy Lomans gebetsmühlenartig wiederholter Äußerungen „geschafft“ hat und es in seinem Leben zu etwas gebracht hat.
Dieser besagte Onkel Ben tritt jedoch im Verlauf der Handlung nur äußerst selten in Erscheinung, ebenso wie etwa die Nachbarn der Lomans – diese Nebenfiguren verkörpern in gewisser Weise somit immer wieder eine Idealvorstellung und den Gegensatz zu der erfolglosen Famile Loman. Sie verdeutlichen darüber hinaus auch, dass Willy Lomans scheinbar aussichtslose Lage nicht nur durch ungünstige äußere Umstände bedingt ist.
Fazit
Arthur Miller gelingt mit seinem Drama ein treffendes und zugleich ernüchterndes Porträt der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Strukturen. Er zeichnet das Bild eines Mannes in aussichtsloser Lage, der dennoch nie aufgehört hat zu träumen. Auch die beiden anderen Hauptprotagonisten Happy und Biff träumen von gesellschaftlichem Aufstieg und einem besseren Leben, doch Miller gelingt es, in die Dialoge an den richtigen Stellen auch immer wieder leise Untertöne einfließen zu lassen, die deutlich machen, dass eine realistische Analyse der Situation oft mehr wert ist, als ein immerwährendes Träumen und Hoffen, was im Falle von Willy Loman und seinen Söhnen bereits zu einem „Haschen nach dem Wind“ verkommen ist.
Die Charaktere sind glaubwürdig angelegt, dennoch möchte man sie manchmal förmlich „wachschütteln“, um sie von ihrer Realitätsblindheit zu erlösen. Insgesamt ist dieses Buch als eine kritische Auseinandersetzung mit der amerikanischen Gesellschaft absolut zu empfehlen.