Die Entdeckung des Hugo Cabret

Brian Selznick: Die Entdeckung des Hugo Cabret

Dann und wann findet man ein Buch, das man nach dem Lesen lange nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Sei es, weil es eine zum Nachdenken anregende Story hatte oder weil es einen in Welten entführte, die man nur ungern wieder verließ.

Auch „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ vom US-Amerikaner Brian Selznick ist so ein Buch. Nicht unbedingt aufgrund des philosophischen Anspruchs oder des Handlungsortes. Vielmehr wegen der herzerwärmenden Geschichte als auch der Präsentation derselben.

Denn Brian Selznick ist nicht nur Autor, sondern auch Illustrator. Zu diesem Zwecke kann man das Buch grob in zwei Teile einteilen: Einen textlichen und einen visuellen Teil. Diese beiden Teile überschneiden sich jedoch, das heißt, auf einige Seiten Text folgen veranschaulichende Bilder, oder umgekehrt, auf Bilder, die wie ein Film ineinander übergehen, folgt ein Text, der dort anschließt, wo der durch die Bilder erzählte Handlungsabschnitt aufhört.

Die Illustrationen von Selznick sind in schwarz-weiß gehalten und sehen nach Bleistift-Zeichnungen aus, was wunderbar zu der Grundstimmung des Buches passt.

Inhalt

In der „Entdeckung des Hugo Cabret“ geht es um das, was der Titel bereits andeutet: Der französische Junge Hugo Cabret entdeckt in den 1930-ern in Paris mit seinem Vater eine geheimnisvolle Apparatur, einen mechanischen Mann, der einen Stift in der Hand hält und ein Schlüsselloch in Form eines Herzens auf dem Rücken hat. Kurz darauf kommt Hugos Vater bei einem Brand ums Leben und er zieht zu seinem ungeliebten Onkel, der im Pariser Bahnhof arbeitet und für die Uhren dort verantwortlich ist. Als dieser Onkel eines Tages verschwindet, muss sich Hugo darum kümmern, dass die Uhren weiter ihren Gang gehen, damit der böse Stationsvorsteher nicht dahinterkommt, dass der Onkel verschwunden ist und Hugo in ein Heim verwiesen wird. Eines Tages entdeckt Hugo etwas, das ihn einen entscheidenden Schritt zur Entschlüsselung eines Geheimnisses weiterbringt, von dem er glaubt, dass es etwas mit seinem Vater zu tun haben könnte, und was ihn in das Abenteuer seines Lebens verwickelt.

Fazit

Das Buch wird grundsätzlich als Kinderbuch deklariert, kann aber entgegen dieses vorschnellen Urteils von Menschen jeglichen Alters gelesen werden. Die Geschichte, die von Brian Selznick erzählt wird, ist zeit- und alterslos und begeistert durch magisches Augenzwinkern, Humor und vor allem die warmherzige Geschichte eines Jungen, der seinen Platz sucht und versucht den Tod seines Vaters zu verstehen.

Das Buch spielt zu der Zeit, als das Kino groß im Kommen war und die Bilder laufen lernten. Und ebenjene Magie, die damals die Zuschauer im Kinosaal gefühlt haben müssen, vermittelt dieses Buch. Meine Empfehlung: An einem kalten Winterabend mit einer heißen Tasse Tee gemütlich ins Wohnzimmer, wenn möglich vors Kaminfeuer, kuscheln und sich von den Bildern verzaubern und der Geschichte aufnehmen lassen. Diese magische Reise wird niemand so schnell vergessen.

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