Regisseur und Geschichten Erfinder M. Night Shyamalan hat es nicht ganz einfach, denn Kritiker und Kinobesucher zerstückeln ihn förmlich in der Luft. Zuletzt mit feurigem Blick auf sein Werk „Die Legende von Aang“. Was vor über zehn Jahren mit „the sixth sense“ als Erfolg der Erfolge gefeiert wurde, ist heute nur noch ein Schatten im Spiegellabyrinth der schnelllebigen Filmwelt. Kritiker und Zuschauer sind sich zum großen Teil einig, dass „die Legende von Aang“ nur ein großer Flop ist, bei dem Stümper am Werk waren. Der Preis der „Goldenen Himbeere“ zum schlechtesten Film des Jahres 2010 unterstreicht diesen Abgrund der Kritiken. Auf DVD kann sich jeder auch vom Gegenteil überzeugen, denn geflopt ist dieser Film vor allem an eines: den Erwartungen der Zuschauer. Streift man einmal den Nadelanzug der modernen Unterhaltung ab, bleibt ein löchriges, aber liebenswertes Dress bestehen, das so gar nicht den Kritiken entspricht.
„Die Legende von Aang“ ist eigentlich die Adaption einer Trickserie, mit der eine über zwanzig Folgen schwere Staffel verfilmt wurde. Es geht um den Avater Aang, der alleine fähig ist, alle Elemente zu beherrschen und so den Frieden zwischen den verschiedenen Völkern zu ermöglichen. Die Feuernation hat sich zu Unterdrückung und Eroberung bekannt, der Avater kommt gerade zur rechten Zeit, begleitet von der Wasserbändigeren Katara und ihrem Bruder. Gemeinsam reisen die Helden von Pol zu Pol dieser Welt und zetteln dabei die Revolution gegen die Feuernation an. Zuletzt ist es Aang, der eine drohende Niederlage dank seiner großen Kräfte verhindern kann.
Es braucht schon den zweiten Blick, der vor allem über den Tellerrand reichen muss, um „die Legende von Aang“ fassen zu können. Dann lässt sich schnell erkennen, dass viele Kritiken eher das Schlagen in die selbe Kerbe sind, das sie in schwacher Form differenzieren. Während große Blockbuster aufgrund ihrer visuellen Spektakel oft rund gemacht werden, scheinen die Zuschauer auf das Gegenteil aber auch nicht vorbereitet zu sein. „Die Legende von Aang“ spielt mit der Dynamik, die M. Night Shymalan schon fast auf visuell beethovener Art beherrscht. Das Tempo variiert, wovon auch die Dialoge bestimmt sind. Keine schlichten Austausche von Wörtern, vielmehr sind es idealisierte Wortverbindungen, die aufgrund der Überzeugung der Charaktere eben nicht alltäglich klingen. Sie sprechen im Ideal, denn sie kämpfen für ein Ideal. Das diese Form der Prinzipien bei Zuschauern nicht gut ankommen, das verwundert eher nicht.