Die Perle auf dem Hühnerstall von Marion Pletzer

Inhaltsverzeichnis
Musik

Saltatio Mortis – Finsterwacht

Musik

Daryl Hall – D

Klassik

Stephan Moccio – Legends, Myths And Lavender

Die Perle auf dem Hühnerstall von Marion Pletzer, Roman für Kinder

Clarissa, die Henne, vermisst ihr morgendliches Futter. Und Valerie, die Herrin des Hofs, auf dem sie lebt. Stattdessen verbreitet Valeries Mann Hendrik Unruhe und Chaos, während ein alter Schrank abtransportiert werden soll. Der Schrank fällt auseinander und nebst Einzelteilen fliegt auch ein Stück Papier durch die Gegend. Bevor Clarissa einschreiten kann, hat sich das ewig hungrige Huhn Flo den Fetzen geschnappt und versucht, ihn aufzufressen. Doch er taugt nicht als Futter  – und Clarissa, in ihrer Macht als Leithuhn, nimmt ihn ihr weg und polstert ihr Nest damit.

Während das Geflügel auf dem Hof vergeblich aufs Futter wartet, geht die Hektik unter den Menschen weiter.  Valerie bleibt verschwunden; stattdessen kommt ein Cousin angefahren und droht Hendrik mit Zwangsräumung.  Aus dem, was Clarissa nach und nach begreift, können Hendrik und Valerie nicht beweisen, dass sie den Hof geerbt haben: Das Testament ist unauffindbar. Zudem liegt Valerie nach einem Unfall im Krankenhaus und Hendrik ist ratlos den Problemen ausgeliefert. In seiner Not entscheidet er sich, das Geflügel schlachten zu lassen, bevor er den Hof übergeben muss.

Tiere sind auch nur Menschen …

Clarissa, die fast als Einzige den Ernst der Lage erkannt hat, sucht nach einem Ausweg. Dank der Krähe Margo beginnt sie sich für das Geschriebene auf dem Papier in ihrem Nest zu interessieren. Doch sie denkt nicht daran, ihn Hendrik zu bringen; sie hält ihn für viel zu dumm, damit etwas Gescheites anzufangen. Stattdessen beschließt sie, selber herauszufinden, was darauf steht. Wieder kommt die Hilfe von Margo, der eine des Lesens kundige gefangene Taube kennt. Vier Tage vor dem Schlachttermin macht sich Clarissa auf den gefahrvollen Weg ins Dorf, begleitet von dem Perlhuhn Perle und der Gans Consuela …

Nicht nur Gefahren bedrohen ihr Unternehmen, sondern auch Zwistigkeiten untereinander. Mehr als einmal muss Clarissa begreifen, dass so manches anders ist als es scheint. Und sie lernt, dass sie, das Leithuhn auf dem Hof, nicht in jeder Situation die Klügste ist.

Fazit

Marion Pletzer hat mit ihrem ersten Roman eine bezaubernde Geschichte vorgelegt, in der sie ihre profunden Kenntnisse über Hühner, Gänse und anderes Getier in liebevoll ausgbreiteten Details beweist.

Humor hat dabei viel Platz. Geradezu köstlich, wie der Ganter Gunter als leicht beschränkt und höchst vergesslich dargestellt ist. Auch der schöne Hahn Artus ist nicht ganz auf der Höhe des Geschehens, sodass das Schicksal des Hofs in den Krallen der weiblichen Mitglieder des Geflügels liegt.

Anrührend die Szene, als die lesekundige Taube befreit wird und ihr „Besitzer“, der ihr einst immerhin das Leben gerettet hatte, einsam zurückbleibt.

… was Tiere denken

Der Roman ist vollständig aus der Sicht der Tiere geschrieben,  in erster Linie aus Clarissas Blickwinkel.  Das macht es besonders reizvoll, die Geschichte zu lesen. Nicht nur für Kinder.  Auf diese Weise hat die Autorin unaufdringlich ihr Wissen über tierische Verhaltensmuster eingebracht. So ist dieser Roman für Kinder nicht nur spannend zu lesen, sondern auch lehrreich. Nicht nur für Kinder.

Vergnüglich obendrein.

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