Die Pranke der Natur (und wir Menschen): Das Erdbeben in Japan, das die Welt bewegte, und das Zeichen von Tschernobyl [Audiobook] [Audio CD]
Alexander Kluge (Autor) erschienen im Verlag Antje Kunstmann GmbH
Entstehungsgeschichte
Es handelt sich um ein Hörbuch, das nach einem Text von Alexander Kluge entwickelt wurde. Die Umarbeitung zum Hörspiel nahm Karl Bruckmaier vor, der auch Regie führte. Für die musikalische Untermahlung sorgte Gustav, Ikue Mori und „alva noto“ (Carsten Nicolai). Die Produktion erfolgte durch den Bayerischen Rundfunk Hörspiel und Medienkunst. Am 26. Oktober 2011 lief die Ursendung bei BR Bayern 2. Das Hörspiel wurde in zwei jeweils fast einstündigen Teilen ausgestrahlt.
Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste wählte es im November 2011 als Hörspiel des Monats aus. Seit Februar 2012 ist es auf CD erhältlich.
An Mitwirkenden sind teils sehr bekannte Künstler wie Katja Bürkle, Hannelore Hoger, Nico Holonics, Alexandra Kluge, Gabriel Raab, Edgar Reitz, Helge Schneider, Helmut Stange, Kathrin von Steinburg und Jochen Striebeck zu nennen.
Inhalt
Beeindruckend ist das Hörspiel durch seinen Formenreichtum. Es kommt keine Langeweile auf. Die musikalische Darbietung von Gustav erklingt. Sie beschwört auf ironische Art und Weise Mutationen. „Ein mächtiges Beben“ wird im Hawai-Stil besungen. Aber das Beben ist nicht das Ende. Auch danach regt und bewegt sich alles wie zuvor.
Der Tsunami und die Atomkatastrophe von Japan waren vorhergesehen. Schon im Jahr 869 nach Christus gab es eine ähnliche Naturkatastrophe. Der Verlauf der Erd- und Menschheitsgeschichte gibt uns immer wieder Hinweise. Japanische Forscher hätten avor warnen können. Diese Inhalte werden in dem Hörspiel in Texten und Dialogen verarbeitet. Das Hörbuch enthält ebenfalls Auszüge aus „Das fünfte Buch: Neue Lebensläufe“. Die Zusammenstellung erscheint collagenhaft. Man hat das Gefühl durch die Beschreibung „Abbildungen“ zu sehen, neben den Musikstücken und kurzen Interviews mit dem Autor. Alexander Kluge spricht vom Glockenschlag der atomaren Exolsionen er philosophiert lüber deren kosmische Bedeutung. Man hört seine Technologiekritik immer wieder heraus. Er bleibt sich dabei seiner selbst treu mit aktueller, wacher Originalität. Die Zusammenarbeit mit Karl Bruckmaier kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Er schafft es die Gedanken und Hintergedanken des Autors in Sprache und Musik zu kleiden.
Fazit
Karl Bruckmaier ist es mit diesem Hörspiel hervorragend gelungen, eine Reflexion zu hochaktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Diskussionen zu geben.Künstlerisch wertvolle Texte, Zitate und Berichte aus Geschichte, Natur- und Geisteswissenschaften, Katastrophenrezeption, -forschung und -vorhersagen werden vorgestellt. Diese sind bereichert mit Ausführungen über den menschlichen Umgang damit. Ausgangspunkt und Anhaltspunkte für die Ausschnitte gaben die Nuklearkatastrophe von Fukushima und das Tschernobyl-Unglück.