Die Übersetzerin

Inhaltsverzeichnis
Black

Back To The 80´s: Just The Way You Like It

Metal

Powerwolf – Wake Up The Wicked

Musik

D´Artagnan – Herzblut

Leila Aboulela: Die Übersetzerin

Ein Einblick in die islamische Welt, einmal anders gesehen.

Inhalt

Sammar lebt mit ihrem Mann Tarig und ihrem Sohn Amir im schottischen Aberdeen. Tarig studiert hier Medizin. Als er bei einem Autounfall stirbt, bringt Sammar seinen Körper nach Hause zu seiner Familie in den Sudan. Auch Amir bleibt bei der Großmutter, Sammar, innerlich leer und ausgebrannt, geht wieder zurück nach Schottland und arbeitet als Arabisch-Übersetzerin an der Universität.

Sie lebt ihr Leben, ist wie unter einer Glasglocke; Vorhänge, neue Bettwäsche kauft sie sich nicht. Sie lebt in einem Studentenwohnheim, vier Jahre lang, als wäre sie auf der Durchreise. Heimisch wird sie im kalten Schottland nicht wirklich, sie sehnt sich nach der Wärme und den Farben Khartoums.

Doch Sammar kann nicht auf Dauer nur für ihre Arbeit leben, ganz langsam keimt eine neue Liebe – zu Rae, dem schottischen islamophilen Professor, an dessen Fakultät sie arbeitet. Für Sammar wäre eine neue Ehe ein neuer Anfang, endlich wieder eine Zukunft. Doch dafür muss Rae zum Islam konvertieren und da er so viel über den Islam weiß, über die arabische Welt forscht und schreibt, müsste ihm das doch geradezu ein Herzensbedürfnis sein. Die junge Muslima ist nicht zurückhaltend und scheu – sie stellt Rae vor ihrer Abreise nach Ägypten die Gretchenfrage. Sie hofft, sofort heiraten zu können. Doch Rae sagt:  “Ich weiß nicht.“ Und als sie argumentiert, drängt, scheucht er sie aus dem Zimmer. Sammar erledigt ihre Arbeit in Ägypten, reist weiter nach Khartoum und kündigt von dort aus ihre Arbeit in Schottland. Wenn Rae sich nicht entscheiden kann, will sie ihn nie wiedersehen.

Doch das Leben bei ihrer Schwiegermutter ist hart. Vor den Unzulänglichkeiten des afrikanischen Lebens und den Vorwürfen der Mutter, die in der Fremde ihren einzigen Sohn verlor, flüchtet sie in Arbeit. Doch langsam erkennt sie, dass auch sie Fehler gemacht hat, Rae nur aus selbstsüchtigen Gründen heraus gedrängt hat zu konvertieren. Sie betet für ihn um Erkenntnis und erhält eine Antwort …

Zum Buch

Eine zwanglos erzählte „einfache“ Geschichte um Liebe und Glauben, um Schmerz und Trauer, um Heimat und Fremde, voller Zartheit, Poesie und scharfsichtiger Beobachtung. Eine Annäherung zweier Menschen, ohne Berührung und doch geradlinig auf eine Ehe hin laufend, einander fremd und doch nah. Sammar liebt Raes Sensibilität. Eine Freundin meint, gemischte Paare schienen einfach nicht in Ordnung zu sein, sie würden die anderen nur irritieren und Rae würde nie konvertieren, da sein Interesse am Islam nur ein akademisches sei. Für die junge Sudanesin ist nur der Glaube wichtig – und hier hofft sie auf Raes Einsicht.

Zur Autorin

Leila Aboulela wurde 1964 in Khartoum/ Sudan geboren. 1987 zog sie nach Großbritannien, um zuerst Statistik an der London School of Economics zu studieren. Von 1990 bis 2000 lebte sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Aberdeen, seither in Jakarta/Indonesien.

Fazit

Für den europäischen Leser ist es zuerst irritierend, dass die Lösung aller Probleme in der Hinwendung zum Islam liegen soll, dass die Hauptperson, mit der man sich im Roman identifizieren will, gläubig ist ohne jeden Zweifel, ohne Wenn und Aber. Doch das mit großem Talent geschriebene Buch bietet dem Leser eine Brücke an, um einmal in eine andere Haut zu schlüpfen und die Welt von einer anderen Warte aus zu betrachten – ohne dass dies in irgendeiner Weise das Ziel des Buches ist. Und nicht zuletzt ist es eine ganz wunderbare Geschichte einer Annäherung, eine zarte Liebesgeschichte.

newsletter-sign-up | Rezensions
Abonnieren Sie unseren Newsletter

Nach oben scrollen