AUCH HIER MEHR SCHATTEN ALS LICHT!
Die Band:
Die aus Berlin stammende Punkrockband hat sich seit ihrer Gründung 1982 zu einer der erfolgreichsten deutschen Bands entwickelt. Seit ihrer Neugründung im Jahr 1993 sind sie in der gleichen Besetzung unterwegs, die aus Farin Urlaub (Gesang, Gitarre), Bela B. (Gesang, Schlagzeug) und Rodrigo Gonzáles (Gesang, Bass) besteht. Mit ihren Alben erklimmen sie regelmäßig die Spitze der Charts. Auch ihre Tourneen sind weit im Voraus ausverkauft.
Das Album:
Als im letzten Jahr nach langer Abstinenz mit „Hell“ endlich wieder ein neues Album der Ärzte erschien, war die Freunde bei den Fans groß. Obwohl das Werk sehr erfolgreich war, konnte es mich nicht abholen. Jetzt, ein Jahr später, kommt der Nachfolger „Dunkel“, der mit 19 neuen Songs noch opulenter ausgestattet wurde, als der Vorgänger. Nun gut, ich war gespannt, zumal der Vorbote „Noise“ recht gelungen war und die Vorfreude anfachte.
Jetzt liegt das Album vor und beginnt mit „KFM“ sehr typisch für die Ärzte. Und gerade im ersten Drittel finden sich einige recht gute Titel wie „Wissen“, „Doof“ oder „Kraft“. Doch nach und nach flacht auch diese Platte ab. Ein Zitat aus dem offiziellen Werbetext bringt es ganz gut auf den Punkt: „19 Songs, die wieder in allen Töpfen wildern …“ Genau das ist das Problem. Ein bisschen Pop hier, etwas Rock da, das alles aber ohne den großen Wurf. Erst zum Ende gibt es mit „Our Bass Player Hates This Song“ noch einen Titel, der zwar das altbekannte Anti-Nazitum besingt, der aber gut nach vorne geht.
Der Rest ist, wie bei „Hell“ eher beliebig, austauschbar und will nicht wirklich zünden. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Songs von „Nett“ und „Ganz nett“ (so die passenderen Titel für die Alben) es auf die Setlist der kommenden Tourneen schaffen sollten.
Trackliste:
01 – KFM
02 – Wissen
03 – Dunkel
04 – Anti
05 – Doof
06 – Schrei
07 – Kraft
08 – Schweigen
09 – Tristesse
10 – Kerngeschäft
11 – Noise
12 – Einschlag
13 – Anastasia
14 – Besser
15 – Nachmittag
16 – Menschen
17 – Erhaben
18 – Danach
19 – Our Bass Player Hates This Song
Fazit:
Leider bietet auch „Dunkel“ mehr Schatten als Licht. Wie schon „Hell“ ist es kein wirklich schlechtes Album, doch an frühere Werke kommt es weder in puncto Intensität noch in puncto Wortwitz heran. Das ist schade, da Farin, Bela und Rod doch mit Spaß bei der Sache sind. Nun gut, in den Analen der Ärzte-Chroniken werden diese beiden Platten eher im Mittelfeld landen, auf die Tour kann man sich aber trotzdem freuen.
Bewertung:
Musik: 3,5
Instrumentalisierung: 4
Stimmen: 4
Texte: 3,5
Hörspaß: 3,5