Ein ungezähmtes Leben
Inhalt
Einar Gilkyson lebt seit dem Tod seines Sohnes zurückgezogen und isoliert in den Bergen Wyomings. Er hat sich dort auf einer Ranch eingerichtet und kümmert sich um seinen alten Freund Mitch. Einars Sohn starb vor Jahren bei einem Autounfall. Die Schuld an dem Unfall gibt Einar seiner Schwiegertochter Jean. Eines Tages ändert sich Einars und Mitchs Leben von einer Sekunde auf die andere. Einars Schwiegertochter Jean taucht nach Jahren wieder bei Einar auf – seit der Beerdigung von Einars Sohn hatten sich die beiden nicht mehr gesehen.
Einar hat für seine Schwiegertochter zunächst nur Verachtung übrig. Diese ist auch nur aus einem Grund zu Einar gekommen: Ihr neuer Liebhaber Gary hat sie misshandelt, und sie sah keinen Ausweg mehr außer der Flucht zu Einar. Doch Jean kommt nicht alleine, sie bringt auch noch ihre 11-jährige Tochter Griff mit, von dessen Existenz Einar bisher noch nichts wusste. Im Dorf findet Jean bald Arbeit, außerdem gelingt es ihr, schnell neue Kontakte zu knüpfen. Doch dann flammt der Konflikt zwischen Jean und Einar neu auf, und zu allem Überfluss taucht auch noch Jeans gewalttätiger Liebhaber im Dorf auf…
Fazit
Der Regisseur Lasse Hallström begann seine Karriere in den 70er Jahren und führte unter anderem Regie bei verschiedenen Musikvideos der schwedischen Erfolgsgruppe ABBA. Nach und nach machte er sich auch einen Namen als hervorragender Regisseur, wobei er vor allem einfühlsame Dramen inszenierte. Zu seinen Werken zählen Kassenschlager wie „Gilbert Grape“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ sowie „Chocolat“. Hallströms Markenzeichen ist seine Behäbigkeit und sein außergewöhnliches Feingefühl. Er weiß, wie er eine Geschichte vom Anfang bis zum Ende fesselnd erzählen kann, ohne dass darunter das Niveau der Erzählung bzw. des Films leidet. In „Ein ungezähmtes Leben“ baut Hallström zu diesem Zweck immer wieder Rückblenden ein, welche verschiedene Ereignisse zeigen, die vorher nur kurz angedeutet wurden.
Das Drehbuch zu „Ein ungezähmtes Leben“ schrieben Mark Spragg und Virginia Kours Spragg. Die Handlung verläuft zwar relativ vorhersehbar, dennoch schafft es Hallström durch verschiedene Wendungen immer wieder neue Spannung zu erzeugen. Aber auch die starke Darstellerleistung hat einen großen Anteil am Gelingen des Films. Robert Redford, welcher die Rolle des alten einsamen Einars übernahm, zeigt dabei eine hervorragende Leistung – Die Figur des Einar ist wohl eine der bisher besten Rollen Redfords. Aber auch Morgan Freeman präsentiert sich wieder einmal von seiner besten Seite, und Jennifer Lopez beweist, dass sie auch eine Rolle in einem Charakterfilm recht überzeugend darstellen kann. Ein gelungener Film über Trauer, Vergebung, Wut, Liebe, Freundschaft und Toleranz.