DUNKELHEIT FÄLLT ÜBERS LAND!
Die Band:
Der norwegische Sänger Stian Tomt „Shagrath“ Thoresen gründete 1993 die Black Metal Band Dimmu Borgir. Der Name leitet sich vom isländischen ab und bedeutet so viel wie „Dunkle Burgen“. Die ersten beiden Alben („For All Tid“, „Stormblåst“) nahm die Band in norwegischer Sprache auf. Mit dem Wechsel zum bekannten Plattenlabel Nuclear Blast wurden die Texte englisch. Mit dem Album „Enthrone Darkness Triumphant“ etablierten sich Dimmu Borgir als eine der führenden Black Metal Bands. In den folgenden Jahren gab es zahlreiche Umbesetzungen. Lediglich Stian Thoresen ist immer dabei geblieben. Mit dem Longplayer „In Sorte Diaboli“ erreichten Dimmu Borgir 2007 Platz 1 der heimischen Albumcharts.
Das Album:
Auch wenn ich ein großer Metalfan bin und viele Spielarten dieser Musik liebe, habe ich bisher um Black Metal Bands einen Bogen gemacht, da mich diese Spielart der harten Rockmusik nicht wirklich angesprochen hat. Nun hat sich das neue, inzwischen neunte Studioalbum der norwegischen Schwarzmetaller in meine Playlist geschummelt.
Acht Jahre nach dem letzten Werk „Abrahadabra“ legen Dimmur Borgir mit „Eonian“ ihr lang erwartetes neues Album vor. Bombastischer, epischer, orchestraler sollte das Ganze werden. Angefixt durch die Single „Interdimmensional Summit“ musste ich erkennen, dass Black Metal mehr sein kann, als stumpfes Draufgeknüppel mit gutturalem Gesang. Vielmehr zelebrieren Stian Tomt „Shagrath“ Thoresen ihre Art der Musik und das durchaus vielschichtig.
So ist „Eonian“ ein Album mit Tiefgang, das lohnt näher betrachtet zu werden. Die Arrangements der Songs sind ausgefeilt und machen sehr viel Spaß. Man hört den einzelnen Liedern an, dass diese nicht zwischen Tür und Angel entstanden sind. „ÆTheric” spielt gekonnt mit der typischen Härte, während des Genres, während „Council Of Wolves And Snakes” in eher gemächlichem Tempo daherkommt. Ein Meisterstück ist “The Empyrean Pheonix“, das mich mit dem Black Metal endgültig versöhnt.
Allerdings ist bei „Eonian“ nicht alles positiv. Wirkliche Abwechslung habe ich vergeblich gesucht. Wo Power Metal Bands zwischen Rock, Midtempo und Ballade pendeln, agieren die Songs auf diesem Album, von „The Empyrean Phoenix“ abgesehen, allesamt auf einem Level, sodass sich beim Hören doch ein wenig Monotonie einstellt (wenn auch auf einem hohen Niveau).
Trackliste:
01 – The Unveiling
02 – Interdimensional Summit
03 – ÆTheric
04 – Council Of Wolves And Snakes
05 – The Empyrean Phoenix
06 – Lightbringer
07 – I Am Sovereign
08 – Arahiac Correspondence
09 – Alpha Aeon Omega
10 – Rite Of Passage
Fazit:
„Eonian“ von Dimmu Borgir hat mir im positiven Sinne die Ohren und die Augen dafür geöffnet, was im Black Metal möglich. Auch wenn ich das Werk insgesamt nicht besonders abwechslungsreich fand, konnten mich die orchestral-bombastischen Songs durchaus überzeugen. Definitiv kein Album für den schnellen oder gar radiotauglichen Hörgenuss, aber ein Album, das lohnt, sich damit intensiver zu beschäftigen.