NICHT GANZ SO EXPLOSIV!
Der Musiker:
David Garrett wurde 1980 als Sohn eines deutschen Juristen und einer amerikanischen Primaballerina geboren. Mit vier Jahren bekam er seine erste Geige geschenkt und wurde fortan von seinem Vater unterrichtet. Mit 14 Jahren stand er bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag und spielte Violinkonzerte von Mozart ein. Nach einem Besuch der Juilliard School of Music in New York, den er sich durch Jobs als Bibliothekar, Straßenmusiker und Model finanzierte, versuchte er sich als Künstler zu etablieren. Neben der klassischen Musik sind es vor allem seine Crossover-Alben, die David Garrett für ein breites und zunehmend junges Publikum interessant machten. Heute spielt David Garrett unter anderem auf einer Busch Stradivari aus dem Jahr 1716 und stand von 2008 bis 2010 als schnellster Geiger der Welt im Guinness-Buch der Rekorde.
Das Album:
Drei Jahre nach seinem letzten Crossover-Album „Music“ und zwei darauf folgenden Klassikalben („Garrett vs. Paganini“ und „Timeless“) meldet sich der Stargeiger mit einem neuen Crossover-Album zurück. „Explosive“ heißt das Werk, das es neben der üblichen Standard-Version auch in der hier rezensierten Deluxe-Edition gibt. Vollmundig erklärt David Garrett, das dieses Album anders sei, als alle anderen, die er zuvor gemacht hat. Nun gut, man weiß, dass solche Aussagen dem Werbezweck dienen, denn komplett neu erfindet sich David Garrett auf diesem Album nicht.
Eine durchaus wesentliche Änderung ist die Tatsache, dass sich David Garrett erstmals als Komponist probiert und für die von ihm geschriebenen Stücke „Serenity“ und „How Many Times“ erstmals stimmliche Unterstützung ins Studio geholt hat. Nicole Scherzinger gibt dem erst genannten Titel die notwendige dramatische Note und Xavier Naidoo zeigt sein Können bei „How Many Times“.
Der Rest ist die durchaus bekannte Mischung aus Pop, Rock, Klassik und Filmmusik, die man auch von seinen anderen Crossover-Werken kennt. Sicher untermauert David Garrett seinen Ruf, als derzeit bester Crossover-Musiker. Das ich mich diesmal nicht ganz für die insgesamt 21 Stücke der Deluxe-Edition begeistern konnte, liegt eher an der Auswahl. „Dangerous“ von David Guetta, „Lose Yourself“ von Eminem oder „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus sind sicherlich nicht schlecht dargeboten, zählen aber schon im Original nicht zu meinen Favoriten. Anders ist dies schon bei „They Don’t Care About Us“ von Michael Jackson oder „Thinking Out Loud“ von Ed Sheeran. Doch die wuchtige Drums-Percussion-Performance des Jackson-Titels geht hier leider etwas verloren und die Sheeran-Ballade bleibt für meinen Geschmack etwas zurückhaltend.
Richtig gut wird David Garrett, wenn wieder die rockigen Töne erklingen. „Fuel“ von Metallica ist der Höhepunkt des Albums und wie gemacht für sein Geigenspiel, zumal mich das Arrangement des Songs wirklich überrascht hat. Auch „Explosive“ oder „Furios“ sind Paradebeispiele für sein virtuoses Können auf der Geige.
Trackliste CD 1:
01 – Dangerous
02 – Explosive
03 – Serenity (feat. Nicole Scherzinger)
04 – Lose Yourself
05 – Adventure Island
06 – Midnight Waltz
07 – How Many Times (feat. Xavier Naidoo)
08 – Unlimited Symphony
09 – They Don’t Care About Us
10 – Thinking Out Loud
11 – Innovation
12 – Ritmo Espãnol
13 – Baboushka
14 – Baroque Fantasy
15 – Furios
Trackliste CD 2:
01 – Wrecking Ball
02 – Fuel
03 – Melancholia
04 – O’fortuna
05 – Serenity (Instrumental Version)
06 – Explosive (Backing Track)
Fazit:
Auch wenn mich nicht alle Songs wirklich begeistern konnten, bleibt David Garret die Nummer 1 der Crossover-Musiker. Vor allem untermauert er seinen Ruf als virtuoser Geiger. Das Zusammenspiel mit dem Royal Philharmonic Orchestra ist richtig gut und auch wenn die Songauswahl von „Explosive“ nicht unbedingt meine ist, konnte mich die Darstellung der Songs durchaus überzeugen.