Final Days

IN DEN TIEFER DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ!

Die Band:

1996 gründeten Sebastian Levermann (der als Einziger bis heute dabei ist), Sebastian Grütling und Sebastian Severin in Arnsberg in Nordrhein-Westfalen die Band Tanzende Aingewaide, die sich ein Jahr später in Orden Ogan umbenannte. Ihr erstes Demoalbum „Testimonim A.D.“, das stark vom Folk inspiriert und mit Flöten und Oboen versetzt wurde, erschien 2004 im Selbstverlag. Vier Jahre später erschien das erste Album bei einem Label: „Vale“. Mit „Eastern Hope“, das 2010 veröffentlicht wurde, waren Orden Ogan dann zu Gast in Wacken und auf dem Hard Rock Festival. 

Das Album:

In den vergangenen Jahren hat sich die Band von einem Geheimtipp zu einer echteren Größe im Power Metal hochgearbeitet. Ihr letztes Album „Gunmen“ fuhr nicht nur gute bis sehr gute Kritiken ein, sondern kam auch bei der Anhängerschaft bestens an. Jetzt verlassen Orden Ogan den Wilden Westen und wenden sich thematisch einem neuen Thema zu: Es ist eine technoapokalyptische Zeit, in der die Band ihre Fans mit „Final Days entführen will. Dabei hat es coronabedingt einige Verschiebungen gegeben, bis Album Nummer 6 jetzt das Licht der Welt erblicken konnte.

Trotz des komplett neuen Settings könnte man etwas profan sagen: Im Westen nichts Neues. Orden Ogan. Haben ihren Stil gefunden, wissen was sie können und zelebrieren dies auch auf den zehn neuen Stücken, von denen die meisten um die fünf Minuten lang sind. Und wenn es heißt, dass die Band ihrem Stil gefunden hat, wissen Fans, was hier gemeint ist: Treibende Beats, starke Strophen, hymnische Refrains – Orden Ogan fahre das volle Programm auf. 

Das sorgte insbesondere bei den ersten Songs dafür, dass man das Gefühl hat, das alles schon mal gehört zu haben. Das Niveau ist, wie gesagt, riesig, doch für meinen Geschmack ist hier zu viel Routine im Spiel. Das ändert sich in der zweiten Hälfte ein wenig. Zumal hier auch die Gäste für etwas Schwung sorgen. Bei „Interstellar“ ist Saitenhexer GUS G. (Firewind) dabei. Bei der Ballade „Alone In The Dark“ ist es die Stimme von Ylva Eriksson (Brothers Of Metal), die dem Somg hier wichtige Impulse gibt. 

War es bei „Gunman“ nur die mangelnde Abwechslung, die ich zu beklagen hat, ist mir „Final Days“ ein wenig zu glatt, zu steril, zu perfekt. Allerdings leidet die Band auch darunter, jedes Album an „To The End“ messen zu lassen, einem Werk, dass prägend für ein Genre ist und das bis heute das mit Abstand überragende Album ist. 

Trackliste:

01 – Heart Of The Android

02 – In The Dawn Of The AI

03 – Inferno

04 – Let The Fire Rain

05 – Interstellar (feat. Gus G.)

06 – Alone In The Dark (feat. Ylva Eriksson)

07 – Black Hole

08 – Absolution For Our Final Days

09 – Hollow

10 – It Is Over

Fazit:

„Final Days“ ist wahrlich kein schlechtes Album. Im Gegenteil. Viele Fans werden das neue Werk von Orden Ogan kräftig abfeiern, da es Power Metal auf höchstem Niveau bietet. Mir ist es eine Spur zu perfekt, zu routiniert, wobei die Klasse des „To The End“ nicht erreicht wird. Von daher werde ich dieses Werk der Band sicher nicht so oft hören, wie ich es bei den früheren Alben getan habe.

Bewertung:

Musik: 4,5

Instrumentalisierung: 4,5

Stimme: 4,5

Abwechslung: 3,5

Hörspaß: 4

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