MUSIKALISCHE SELBSTTHERAPIE!
Die Band:
Nach dem Tod von Kurt Cobain stand Nirvana-Drummer Dave Grohl kurz davor, mit der Musik aufzuhören. Lediglich den Gesprächen mit seinem Psychologen ist es zu verdanken, dass er es sich anders überlegt hat. So entstand das erste Album, das er unter dem Projektnamen Foo Fighters veröffentlichte. Um die Songs live präsentieren zu können, benötigte er eine Band, aus der sich in den folgenden Jahren die heutige Besetzung der Foo Fighters herauskristallisierte. Inzwischen zählen die Foo Fighters zu den erfolgreichsten Alternative-Bands. Nebenher ist Dave Grohl auch weiter als Schlagzeuger aktiv und saß schon mehrfach an den Drums der Queens Of The Stone Age. Während ihrer Medicine At Midnight-Weltournee kam Schlagzeuger Taylor Hawkins am 25. März 2022 ums Leben. Nach einigen Überlegungen beschlossen die restlichen Mitglieder weiterzumachen. Im Rahmen eines Online Events wurde am 21. Mai 2023 Josh Freese als sein Nachfolger vorgestellt.
Das Album:
Die letzten achtzehn Monate waren für die Band, insbesondere für Sänger Dave Grohl sicher alles andere als eine leichte Zeit. Da Musik ein Heilmittel sein kann, beschlossen Dave Grohl, Pat Smear, Nate Mendel, Chris Shiffett und Rami Jaffee sich nicht unterkriegen zu lassen. Zusammen mit Josh Freese, der auf diesem Album noch nicht zu hören ist, da Dave Grohl hier die Drums eingespielt hat) legen die Foo Fightes ein Album auf, das wie kaum ein anderes das Seelenleben nach außen kehrt und vielleicht deshalb sehr stark wie ein Soloalbum von Dave Grohl anmutet.
Doch dafür bekommt man einiges geboten. Titel wie die Leadsingle „Rescued“ oder der Titelsong sind klassische Rocksongs, die richtig gut sind und sie die sicher im Rockradio eine gute Figur machen. Mit „The Glass“ gibt es eine tolle Ballade- auch das Duett mit Dave Grohls Tochter Violet („Show Me How“) ist schon großes Kino.
Trotzdem schafft es das Album, zum Ende noch besser zu werden. „Beyond Me“ erinnert mich ein wenig an die Beatles aus der Sergeant Peppers-Phase und ist ein absoluter Knaller. Dem folgt vielleicht der Übersong des Albums: Das zehnminütige „The Teacher“ widmet Dave Grohl seiner Mutter. Wenn sich eine Band an einen solchen Track wagt, der sicher kaum eine Chance haben wird, im Radio zu laufen, ist das aller Ehren wert. Dass ich für solche Titel eine besondere Vorliebe habe, ist dann nur Wasser auf der Mühle, zumal der Song genau das bietet, was man von einem Song dieser Länge erwarten kann: viel Abwechslung.
Trackliste:
01 – Rescued
02 – Under You
03 – Hearing Voices
04 – But Here We Are
05 – The Glass
06 – Nothing At All
07 – Show Me How
08 – Beyond Me
09 – The Teacher
10 – Rest
Fazit:
Die Foo Fighters legen mit ihrem elften Album ihr vielleicht persönlichstes vor. „But Here We Are“ klingt stellenweise etwas ungeschliffen, was aber genau den Charme ausmacht, den eine solche Rockplatte haben sollte. Mit „Beyond Me“ und „The Teacher“ sind zudem zwei grandiose Titel enthalten, die richtig viel Spaß machen und mit dafür verantwortlich sind, dass ich für dieses Album die Höchstwertung gebe.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 5
Abwechslung: 5
Hörspaß: 5