Fünf Perlen

Fünf Perlen

Back to the legends

Die Monroe! Ein Name, ein Begriff, wahrscheinlich bekannter als der Papst und Pele zusammen. His Beautyness Marylin ist der Anker einer ganz außergewöhnlichen Filmproduktion aus dem Jahre 1952, die von Koch Media mit allen möglichen Extras als DVD und Blue-Ray just dann auf den Markt geworfen wird, an dem sich der tragische Todestag der berühmtesten aller Filmschauspierlinnen zum fünfzigsten Mal jährt.

Obwohl sie das Cover des Films sowie der DVD ziert, ist die blonde Schönheit nur in einer Kurzgeschichte überhaupt zu sehen. Aber das macht überhaupt nichts, denn sie erhält mehr als kongeniale Unterstützung von zahlreichen berühmten Kollegen.

William Sydney Porter führte ein kurzes, aber sehr reges künstlerisches Leben und ist, vor allen Dingen im amerikanischen Sprachraum, als O. Henry bekannt. Ein Schriftsteller des Fin Siecle, ein Meister der Short Story, der düsteren Existenzen mit irren Wendungen in den meisten Fällen zu einem glücklichen Ende verhilft.

Fünf seiner besten Werke sind im amerikanischen Original treffend als O Henrys Full House von fünf Meisterregisseuren verfilmt worden, mit grandiosen Starschauspielern besetzt, mit Alfred Newmans Musik wunderbar intoniert und mit der Erzählerstimme von John Steinbeck meisterhaft unterstützt worden.

Da man in Deutschland aus heute nicht nachvollziehbaren Gründen die Episode von Howard Hawks bei der ersten Synchronisation hat fallen lassen, ging das Original schon 1953 als vier Perlen in den deutschen Kinos an. Erst 1986 wurde unter der federführenden Regie des ZDF die letzte Episode integriert und der ganze Film gleich neu transkribiert – logisches Ergebnis: 5 Perlen.

Fünf Perlen filmischer Hochzeiten und cineastischer Glückseligkeit: Anne Baxter, Charles Laughton, Richard Widmarck, Oscar Levant sind nur ein paar der hochkarätigen Begleiter von Miss Monroe, neben Howard Hawks, durften auch Henry King, Henry Hathaway, Henry Koster und Jean Negulesco Regie führen.

Jede der Episoden ist die gekonnte Umsetzung einer literarischen Meistervorlage in filmisches Starlight. Ohne 3D, HD und andere Spielereien regierte zu jener Zeit noch die darstellerische Qualität, die liebevolle Höchstleistung, die Schönheit des Filmes selbst. Feinsinniger Humor, aufwendige Kulissen und tiefschürfende Psychologismen ergeben ein Rundumglücklichpaket, auch und gerade deshalb, weil die einzelnen Storys gar nichts miteinander zu tun haben, sondern jede für sich bei einem Kurzfilmwettbewerb beste Chancen auf die Siegprämie hätte – am schönsten kommt ausgerechnet jenes Stück daher, dass in der ersten deutschen Fassung fallen gelassen wurde, nämlich The Ransom of Red chief (das irrwitzigerweise als einziges auch keinen deutschen Titel bekommen hat) von Howard Hawks: Ein Schelmenstück, ganz im Sinne von Kevin, allein zu Haus.

Fazit:

Großartige Filmklassiker werden seit einiger Zeit höchst vorteilhaft bei Koch Media aufgelegt und erfreuen auch in dieser Version mit üppigen Extras: Doch selbst die deutsche Kino-Synchronfassung, die Trailer, die Audiokommentare, eine Bildergalerie und zwei weitere Kurzfilme von 1927 (!) hätten es nicht bedurft, denn allein des Original ist sein Antrittsgeld in jeder Szene wert. Diamonds are a girls best friend? Perlen sind der Freund des Cineasten!

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