Gary Numan – Berserker

Gary Numan – Berserker

  1. Berserker
  2. This Is New Love
  3. The Secret
  4. My Dying Machine
  5. Cold Warning
  6. Pump It Up
  7. The God Film
  8. A Child With The Ghost
  9. The Hunter
  10. Empty Bed, Empty Heart
  11. Here Am I
  12. She Cries
  13. Rumour
  14. This Ship Comes Apart

Berserker, das Album

Mit dem 1984 veröffentlichten Berserker fand eine Revolution im Klangkosmos des Gary Numan statt, ähnelten sich die drei Vorgängeralben von der Instrumentierung noch weitgehend, begann mit Berserker der Blick in die Zukunft elektronischer Musik. Gary Numan ließ es sich nicht nehmen und wählte für den Sound die neueste Synthesizer Technik, wie z.B. den PPG Synthesizer, den er zusammen mit dem sog. Wave Team programmierte. Im Ergebnis kam der Sound um einiges kraftvoller zur Geltung, vor allem die Basspassagen sind unsagbar kraftvoll und hauen einen schon fast um. Auch optisch hat sich einiges getan, Gary Numan erscheint mit blau gefärbten Haaren und schneeweiß geschminktem Gesicht, bekleidet in weißem Leder, ein futuristischer „Berserker“ eben.

Eine weitere große Neuerung ist, dass seine Stimme in den Songs von Backgroundsängerinnen begleitet wird, angeblich hatte er keinen Vertrauen mehr in seine eigene Stimme und entschied sich nun für weibliche Unterstützung, was dem Sound auf Berserker insgesamt einen gewissen Popappeal verleiht. Wie düster dieses Werk ohne die weiblichen Vocals ausgefallen hätte, lässt sich nur erahnen, mir als bekennendem Numan-Fan schmälert es dem Hörgenuss aber nicht.

Das Album ist durchweg stark, es gibt wirklich nicht einen einzigen Ausfall zu beklagen, auch ist es schwer irgendwelche Lieder hervorzuheben, weil die Qualität der einzelnen Tracks sehr hoch ist. Vor allem die ruhigeren Stücke  auf dem Album: „A Child With The Ghost“, welches er übrigens speziell für seinen verstorbenen Freund und Bandkollegen Paul Gardiner schrieb, und „Empty Bed, Empty Heart“ gehören zu den schönsten Balladen, die Numan jemals aufgenommen hatte.

Wie bei seinen Re-Editions üblich, finden sich auch auf Berserker wieder schmucke Bonussongs. Überhaupt gehört Numan wohl zu den Künstlern, bei dem die B-Seiten fast schon besser sind als die jeweiligen Singles.

Fazit

Mit Berserker ist Gary Numan ein sehr modernes, futuristisches Album gelungen. Durch die State-of-the-Art-Technik, hat man es hier mit einem Meilenstein der 80er zu tun, der produktionstechnisch vielleicht nur noch mit produzierten Werken Trevor Horns zu vergleichen ist. Obwohl sich dieses Album von allen vorhergehenden Werken Numans  unterscheidet ist es immer noch 100 % Numan. Interessant auch wie man anhand des Albums die technische Entwicklung der Synthesizertechnologie studieren kann, denn im Vergleich zu den Vorgängeralben fand hier ein wahrer Quantensprung statt. In dieses Album sollte jeder interessierte New Wave Fan einmal reinhören.

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