Gary Numan – Ghost
CD 1:
1. Ghost |
2. Call Out The Dogs |
3. I Die, You Die |
4. Creatures |
5. I Can’t Stop |
6. Me, I Disconnect From You |
7. Tricks |
8. The Sleeproom |
9. My Breathing |
10. Cars |
CD 2:
1. Metal |
2. Sister Surprise |
3. This Disease |
4. We Take Mystery (To Bed) |
5. We Are Glass |
6. Are ‚Friends‘ Electric? |
7. Down In The Park |
8. My Shadow In Vain |
9. Berserker |
Ghost, das Livealbum
In der Zeit aus der diese Stücke stammen, irgendwann 1987, befand sich Gary Numan gerade künstlerisch in einer schwierigen Phase, brachten doch seine Alben nach 1983 nicht den erhofften Erfolg, sodass er sich seit 85 mehr auf seine Karriere als Flugshow-Pilot konzentrierte. Dies ist vor allem einer unzureichenden Unterstützung der Radiostationen zuzuschreiben, sodass selbst hartgesottene Gary Numan-Fans oft nicht wussten, dass überhaupt ein neues Numan-Album auf dem Markt ist, das Internet steckte ja noch in seinen Kinderschuhen.
Das Livealbum Ghost ist thematisch rund um die beiden Veröffentlichungen The Fury und Strange Charm gestrickt, sind doch gerade die Songs dieser beiden Werke hier im besonderen Maße vertreten. Geboten werden recht düstere New Wave-Stücke, die noch eine Spur rauher rüberkommen als auf den dazugehörigen Alben, darüberhinaus ist die Aufnahmequalität der Livetracks überraschend gut und dringt recht transparent aus den Boxen. Worunter schon die alten Songs etwas zu leiden hatten, war der exorbitante Gebrauch weiblicher Backgroundsängerinnen, deren Stimmen den unterkühlten Vocals Gary Numans so ein bisschen die Wirkung nahmen und alles etwas zahmer rüberkommen ließen.
Dennoch, wer eben diese schwierige Zeit Gary Numans zu schätzen weiß, wird mit diesem Live-Album sicherlich seine Freude haben können, gerade die Liveversion von „Are Friends Electric?“ überrascht durch einen kraftvolleren Sound und ein tolles Intro, dass der Originalversion abgängig war. Wenn man diverse Live-Alben Gary Numans kennt, ist man vielleicht der bekannten Klassiker bald ein wenig überdrüssig, sodass man sich lieber auf seltene Aufnahmen stürzt. So wartet das Intro namens „Ghost“ mit einem sehr experimentellen, düster-morbiden Synthieatmosphäre auf, das einen gelungenen Einstieg darstellt.
Das Coverdesign dieses Werkes kommt zwar etwas bescheiden daher und kann nicht gerade einen Kreativpreis gewinnen, da hätte man lieber einen schicken Snapshot verwenden sollen, aber sei es drum.
Fazit
Ghost ist ein weiteres recht gelungenes Live-Album von Gary Numan, auf dem vor allem Stücke der Jahre 1983-86 vertreten sind und damit schon nicht mehr den sogenannten Golden Years zuzurechnen sind. Neben bekannten Klassikern wie „Down In The Park“ und „Are Friends Electric?“ ist natürlich auch wieder sein bekanntester Hit „Cars“ mit von der Partie. Für den eingefleischten Gary Numan-Fan ein schönes Stück in der Sammlung.