Gewürze, Kräuter & Essenzen von Elisabeth Lambert Ortiz
Inhalt
Es handelt sich hier um ein Nachschlagewerk (Handbuch) über Gewürze, Kräuter und Essenzen für die Küche, d.h. zum Kochen und hat den Anspruch, sehr vollständig zu sein (Originaltitel „Excyclopedia of Herbs, Spices & Flavourings“). Um es vorweg zu nehmen: Diesem Anspruch wird das Buch zwar nicht gerecht, dennoch enthält es in der Tat eine Vielzahl von Kräutern und Gewürzen, die man in der deutschen Küche gut einsetzen kann.
Das Buch ist eingeteilt in folgende Kapitel:
1. Küchenkräuter
2. Küchengewürze
3. Aromen aus aller Welt
4. Würzen mit Gemüsen und Früchten
5. Extrakte, Essenzen und alles, was süsst
6. Essbare Blüten und Blätter
7. Öl, Essig und Milchprodukte
8. Saucen, Marmeladen und Eingemachtes
9. Kaffe, Tee und aromatisierte Getränke
Ferner enthält das Buch mit insgesamt 290 Seiten ein Register der einzelnen Kräuter sowie eines für die beschriebenen Rezepte.
Fazit
Wie oben schon erwähnt, wird das Buch seinem hohen Anspruch nicht gerecht. Es enthält zwar in der Tat viele Gewürze und Tips, dennoch fehlen zahlreiche Dinge, sowohl inhaltlich als auch technisch. Um nur einige zu nennen: Waldmeister, Lakritz fehlen völlig; es gibt insgesamt recht wenige Bilder (z.B. wie sieht die Pflanze hinter diesem Gewürz aus) und die Darstellungen sind nicht einheitlich: mal wird ein Gewürz als Pflanze gezeigt, mal in Pulverform, mal in frischer Form usw. Damit kann es schon rein technisch nicht als Nachschlagewerk dienen, denn ausgerechnet die Information, die der Leser sich von Gewürz x erhofft, fehlt dann in dem Moment.
Mit nur 40 der insgesamt 290 Seiten kommen auch die „Aromen aus aller Welt“ leider viel zu kurz. Gerade aus Asien und Südmerika, aber auch dem vorderen Orient haben ja in den letzten Jahrzehnten viele Aromen Einzug auch in deutschen Küchen gehalten. Hier wäre es sinnvoll gewesen, etwas mehr Tiefe zu beweisen als rund 2 Seiten pro Kontinent und ein paar Extraseiten zu Griechenland/Türkei, Japan, China, Korea, Vietnam und Thailand – die nicht einmal alphabetisch sortiert sind. So werden bei den asiatischen Ländern zwar „typische Zutaten“ (im Fall Japans bspw. Auberginen, Brunnenkresse, Bonito-Flocken, Matsutake, Seetang, Sojasoße usw.) aufgelistet, aber weder weiter erläutert noch mit Fotos dargestellt. Stattdessen gibt es für diese Länder eine allgemeine Einführung in die Küche und welche Gerichte typisch dafür sind, aber nicht, wie man die verschiedenen Kräuter und Gewürze einsetzen kann, wie man sie verarbeitet, wie man sie beispielsweise auch in deutschen Gerichten verwenden kann oder ähnliches.
Auch das Kapitel über Kaffee und Tee hat mit dem eigentlichen Thema und Anspruch des Buches recht wenig zu tun. Hier wäre es sinnvoller gewesen, den Erklärungsteil der Gewürze der anderen Ländern auszubauen und dieses Kapitel stattdessen komplett wegzulassen.
Positiv zu vermerken ist jedoch das recht gute Preis-/Leistungsverhältnis bei einem Preis von 12,95 Euro.