EINE GUTE ZEIT FÜR EINEN NEUANFANG!
Die Band:
Björn Dixgard (Gitarre, Gesang) und Daniel Haglung (Keyboard) gründeten Mitte der 1990er ihre erste Band Butler. Mit dem Einstieg des zweiten Frontmannes Gustav Noren wurde auch der Bandname Mando Diao gefunden. In ihren Anfangsjahren tourte die Band intensiv durch ihre Heimat Schweden, bevor MTV-Moderator Tommy Gärdh ihnen zu einem Plattenvertrag verhalf. Das 2002 veröffentlichte Debütalbum „Bring ´Em In“ erhielt gute Kritiken. Mit ihrem zweiten Album „Hurricane Bar“ konnten sich Mando Diao dann auch jenseits ihrer Heimat in den Charts platzieren und entwickelten sich zu einer angesagten Indie- und Alternative Band. 2009 dann der große Durchbruch mit dem Album „Give Me Fire!“ und der Hitsingle „Dance With Somebody“. Nach einem schwedischen Album („Infruset“ 2012) und dem Synthierockalbum „Aelita (2014) wurde es ruhig um die Band.
Das Album:
Im Juni 2015 wurde bekannt, dass sich Gustav Noren von Mando Diao verabschiedete. Für viele Fans war damit das Ende der Band besiegelt. Doch die restlichen Bandmitglieder um Björn Dixgard setzten sich in einer kleinen Hütte auf der Insel Gotland zusammen und berieten, wie es weitergehen soll. Die hier schon gute Stimmung sollte der Aufhänger für das neue Album werden. Auch eine Abkehr vom Sound der letzten beiden Alben wollte man erreichen. Das neue Werk sollte wieder rockiger werden und sich eher an den ersten Mando-Diao-Alben orientieren.
Gute Zeiten versprechen die fünf Schweden nunmehr ihren Fans und präsentieren zwölf neue Songs, wobei die erste Single „Shake“ zeigt, dass man sich nicht nur an den ersten Werken orientiert hat, sondern auch die Hiteinträglichkeit des Überfliegers „Give me Fire!“ im Blick hatte. „Shake“ klingt gut, konnte mich aber nicht überraschen.
Dies ist Mando Diao dann eher mit dem Opener „Break Us“ gelungen. Wo andere Rockbands einen echten Kracher an den Anfang setzen, hauen die Schweden eine verhaltene Ballade raus, die als Opener sehr ungewöhnlich ist, die mich aber vollkommen begeistern konnte.
Begeistern konnten mich auch weite Teile der folgenden Songs. „All The Things“ oder „Money“ sind richtig gut Titel, die zeigen, warum Mando Diao eine so treue Fanbasis haben. Auch „Brother“ und das ziemlich starke „Voices On The Radio“ können punkten. Schwächeln tut das Album bei den Balladen. Vom Opener abgesehen konnten mich Titel wie „Hit Me With A Bottle“ oder „Without Love“ nicht mitreißen. Hier ist mann dann doch geneigt, die Skiptaste zu suchen.
Trackliste:
01 – Break Us
02 – All The Things
03 – Good Times
04 – Shake
05 – Money
06 – Watch Me Now
07 – Hit Me With A Bottle
08 – Brother
09 – Dancing All The Way To Hell
10 – One two Three
11 – Voices On The Radio
12 – Without Love
Fazit:
„Good Times“ ist ein solides Album, dass den Anhängern von Mando Diao sicherlich gefallen wird. Drei, vier erstklassige Songs, etwas Mittelmaß und zwei, drei eher schwache Titel sorgen insgesamt für ein passables Album, dass man durchaus auf einer längeren Autofahrt in den Player schieben kann.