Gus Gus – 24/7
- Thin Ice
- Hateful
- On The Job
- Take Me Baby
- Bremen Cowboy
- Add This Song
24/7, das Album
Nach dem Zusammenbruch der alten Band Gus Gus im Jahre 2000, blieb vom ursprünglichen Künstlerkollektiv nicht mehr viel übrig. Kurzzeitig auf ein Duo bestehend aus den beiden DJs der Band Herb Legowitz und President Bongo, veränderte sich der Sound von den einstmals sehr musikalischen Ansätzen hin zu einem immer technoideren Soundbrei.
24/7 ist nach Attention und Forever nun das dritte Album dieser neuen Richtung und leider leidet es auch an den selben Symptomen wie seine Vorgänger. Die Musik der neuen Gus Gus besitzen überhaupt keine Melodie, keine Songstrukturen einfach nichts dergleichen, hier kommen die Sounds fast schon nach dem Zufallsprinzip aus den Boxen gequillt.
Zwar ist mit Daniel August wieder ein alter Bekannter mit an Bord, doch verhallen seine Versuche den Stücken mit seiner Sücke einen Hauch von Seele einzuverleiben leider im Nichts. Seine harmonische Stimme passt einfach nicht zu dem Soundgewirr, er hat eben eine typische Pop-Stimme, die auch für entsprechende Lieder ausgerichtet ist. Dast ist insofern schade, da man sich hin und wieder gerade durch seine Stimme an alte Gus Gus-Tage erinnert wird. Nur leider verpasst es die neue Band irgendein brauchbares Konzept auf die Beine zu stellen, dafür wirken die Songs einfach zu sperrig und viele einfach zu lang. Die meisten Songs bewegen sich im Bereich von sieben bis elf Minuten, ohne dass dabei viel Abwechslung geboten würde.
Man bleibt einfach ratlos zurück, was diesen Leuten nur eingefallen sein muss, so einen ungaren Soundbrei zu präsentieren. Von allen Liedern ist der letzte „Add This Song“ vielleicht noch der gelungenste, wobei das auch nicht viel heißen soll, nur ist bei ihm ein Hauch von Struktur festzustellen. Songs wie „Hateful“ fangen sofort an zu nerven, weil viel zu übersteuert und hektisch aufgenommen. Auch vermisse ich eine weibliche Stimme bei Gus Gus, das war ja immer das schöne, dass sich die Stücke auch gesanglich wunderbar voneinander unterschieden haben, das gab jedem Stück eine ganz eigene Seele, hier ist nichts dergleichen zu finden.
Fazit
24/7 reiht sich in die Liste der späteren, leider viel zu langweiligen Gus Gus Alben ein. Der Sound kommt sehr chaotisch und unstrukturiert daher, als hätte man den Synthesizer auf Autopilot gestellt. Auch der alte Gus Gus-Sänger Daniel August kann leider nichts mehr retten, die Musik passt einfach nicht zu seiner Stimme, die doch so hervorragend für gute Popsongs gemacht ist. Damit ist 24/7 nur absoluten Gus Gus-Hardlinern zu empfehlen, die aus Prinzip alle Alben besitzen müssen, alle anderen sollten lieber auf die ersten beiden Alben zurückgreifen.