Gus Gus – Arabian Horse

Gus Gus – Arabian Horse

  1. Selfoss
  2. Be With Me Now
  3. Deep Inside
  4. Over
  5. Within You
  6. Arabian Horse
  7. Magnified Love
  8. Change Come
  9. When Your Lover’s Gone
  10. Benched

Gus Gus, das Musikprojekt

Gus Gus sind ein isländisches Musikprojekt, das sich 1995 aus den verschiedensten Künstlern wie Fotografen, Modedesignern, Filmemachern und Musikern gegründet hat. Die beiden Alben Polydistortion (1997) und This Is Normal (1999) gelten als legendäre Klassiker. War ihr Sound in der Zeit von 1995 bis 1999 noch von warmen elektronischen Beats und Funkeinflüssen geprägt, stieg im Jahre 2000 ein großer Teil des einstmals aus neun Mitgliedern bestehenden Künstlerkollektivs aus, um eigene Wege zu gehen. Zu den bekanntesten Ex-Mitgliedern von Gus Gus gehört sicherlich Emiliana Torrini, die mit „Jungle Drum“ sogar auf Platz 1 der deutschen Single-Charts kam.

Mit dem Weggang der Mitglieder schrumpfte Gus Gus kurzzeitig auf ein aus zwei DJs bestehendes Projekt, was natürlich maßgebliche Auswirkungen auf den Sound hatte. Die einstmals vorhandenen Funk- und Trip Hop-Einflüsse verschwanden völlig, was blieb waren recht knarzige elektronische Klänge, die um einiges rauher und beatlastiger waren. Auf dem 2001 erschienenen Album Attention kam eine neue Sängerin, Earth, dazu, wodurch die Musik wieder etwas songorientierter wurde.

Arabian Horse ist bereits Gus Gus achtes Album. Das Projekt verlässt hierbei weitgehend die beatorientierte Schiene und lässt vor allem weiten Ambientflächen großen Spielraum. Auch ist wieder ein alter Bekannter mit von der Partie, Sänger Daniel August, der seit dem Gus Gus Debut von 1995 dabei ist. Er steuert zusammen mit Earth die Vocals bei, was den Stücken einen souligen Charme verleiht. Hier und da geben sich auch diverse Gastsänger ein Stelldichein. Die zehn Tracks sind allesamt recht lang und rangieren von 5 bis 8 Minuten Länge, man hat als Hörer also genug Zeit, sich auf die Stücke einzulassen.

Fazit

Mit Arabian Horses ist Gus Gus ein Album gelungen, das zwar interessanter als die letzen beiden Alben geworden ist, dennoch nicht an die alten Meisterwerke aus den 90ern herankommen kann, dafür fehlt es einfach an musikalischer Tiefe, die Ambientflächen sind zwar schön, werden aber allzu oft von eintönigen Synthiebeats zerstört.

Positiv anzumerken ist, dass endlich wieder Stücke dabei sind, die etwas experimenteller ausgefallen sind, dazu gehören der Opener „Selfoss“, der sich gegen Ende in einen Gypsysong verwandelt, und mit „Deep Inside“ einen sehr starken Song vorweisen kann. Auch der gelegentliche Einsatz von Streichern sorgt für etwas Abwechslung.

Doch nervt mich manchmal dieser typische DJ Sound, ich habe bei den neuen Gus Gus oftmals das Gefühl, dass die Tracks zu sehr nach Remix klingen, also zu wenig Songstruktur besitzen, um mich wirklich fesseln zu können. Es ist wohl leider auszuschließen, dass sich jemals die alten Gus Gus wieder reformieren würden, was bleibt sind zwei großartige Alben.

Schreibe einen Kommentar