Heiko Hausmann: Dracula Leben und Legende
Das Buch ist im Jahre 2011 im Verlag C. H. Beck, München, erschienen. Es ist mit 128 Seiten genau richtig dick.
Die Inhaltsangabe
Knoblauch, das helle Tageslicht und ein Holzpflock, den man ihm durch das Herz treibt – dies ist die Medizin, die gegen den Karpatenfürsten Graf Dracula wirksam hilft.
Vlad Draculea war im Spätmittelalter der Fürst der Walachei. Der Kämpfer gegen das Osmanische Reich starb im Jahre 1477 und wurde später zu einem Kristallisationspunkt blutrünstiger Mythen. Sie fanden in Bram Stokers Roman „Dracula“ aus dem Jahre 1897 einen vorläufigen Höhepunkt.
Die eigentliche Buchbesprechung
Das Buch bietet mehrere Zugänge zu dem Thema Dracula. Es beginnt mit dem historisch nachweisbaren Tatsachen. Haumann ist emeritierter Professor für Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel und an dieser Stelle also ganz in seinem beruflichen Element.
Die Quellenlage scheint nicht immer sehr eindeutig zu sein. So scheinen sich nicht alle Lebensdaten des Grafen mit den vermeintlichen spitzen Eckzähnen immer zweifelsfrei nachvollziehen zu lassen. Trotzdem gelingt es dem Autoren, ein lebendiges Bild jener Zeit zu zeichnen, insbesondere was die damalige politische Tagesaktualität anbelangt.
Der zweite große Teil des Buches beschäftigt sich mit dem Dracula-Mythos, seinen Wurzeln, seinem Entstehen und dem Vampir-Motiv in den Medien von heute. Nein, keine Angst, hier wird nicht jeder Film und jedes Buch genannt, geschweige denn besprochen. Das Buch bietet eher einen guten Überblick über das Genre.
Das vorliegende Buch gehört zu der Reihe „Wissen in der Beck`schen Reihe“. Es liefert tatsächlich Wissen in leicht verständlicher Form. Hier wird umfangreiches Hintergrundwissen zu einem Thema vermittelt, das uns scheinbar vertraut ist und bei genauerer Lektüre offenbart, wie umfangreich es ist. Und daß wir eben doch nicht alles wissen.
Das Buch ist zum Glück keine reine Bleiwüste. Diverse historische Zeichnungen illustrieren die Ausführungen.
Dracula? Dracula? Ist dazu nicht schon alles gesagt worden? So könnte man nun fragen. Das vorliegende Buch macht trotzdem Sinn. Hier geht es nicht darum, mit viel Hochglanz ein schon lange abgenudeltes Thema erneut zu behandeln.
Die Ausführungen sind so sachlich und neutral wie möglich. Hier geht es darum, Fakten und Wissen zu vermitteln und nicht mit den Emotionen und Gefühlen der Leser zu spielen.
Ein Fazit
Auf den ersten Blick mag es so scheinen, als seien Vampire das Produkt der erhitzten Phantasie von Autoren, Schriftstellern und Filmemachern. Daß viele Motive schon im Volksglauben und damit realen Leben früherer Tag vorhanden war, wird bei der Lektüre schnell deutlich.
Hier liegt ein empfehlenswertes und vor allem aber auch lesenswertes Buch vor.