Homöopathie – sanfte Heilkunst für Babies und Kinder

Angelika Szymczak: Homöopathie – sanfte Heilkunst für Babies und Kinder – Homöopathische Behandlung im Alltag

Aus dem Leben geschöpft

Warum ist gerade dieses Buch so wesentlich anders als alle anderen Homöopathieratgeber? Diese Frage stellt sich der Systemed-Verlag auf der Buchrückseite von Angelika Szymczaks neustem Werk selbst. Und findet seltsamerweise in dem darauf folgenden Text überhaupt keine Erklärung für die im Grunde berechtigte Frage. Dass sich nämlich dieses Buch nicht nur an Eltern richtet, die sich bereits mit Homöopathie auseinandergesetzt haben, sondern auch an Neueinsteiger und dazu die vier Säulen einer erfolgreichen Behandlung beschreibt, sind definitiv keine Merkmale dafür, dass sich dieses Buch von anderen abhebt.

Nun, um zu verstehen, dass dieses Buch dennoch etwas ganz Besonderes ist, sollte man sich einfach in dieses vertiefen und dann wird schnell klar: Das Besondere ist zum Einen die Authentizität der Autorin, die in allen Maßen anwendungsfreundlichen Ratschläge (statt sturer Mechanik) und vor allen Dingen die hervorragende Quellenarbeit, wie man in akademischen Kreisen sagen würde. Denn Homöopathie kennen und nutzen ist eine Sache, Samuel Hahnemann aber verstehen, die wichtigsten Kerngedanken des Organons zitierend hervorzuheben eine andere. Wirklich sehr schön und grundlegend ist tatsächlich die Einleitung; nicht nur für die Behandlung bei Kindern, sondern vielmehr als sehr fundierter Einstieg in die wohl bekannteste Alternativmedizin Mitteleuropas.

In den darauf folgenden Kapiteln werden dann zuerst die einzelnen Erkrankungen (körperliche wie seelische) ausführlich besprochen, dann die Modalitäten und schließlich die Erste Hilfe bei Verletzungen. Abgerundet wird das Buch durch das wohl beste Kapitel, nämlich die einzelnen Arzneimittelbilder (das heißt die jeweiligen wichtigsten homöopathischen Mittel) in Text und Bild. Bild heißt hier die entsprechend visuelle Untermalung der Künstlerin Lucie Szymczak. Auch wenn dies explizit so nicht erwähnt wird, darf man davon ausgehen, dass es sich hier um die Tochter der Autorin handelt – was der Authentizität des Werkes eines gelungen Abschluss gibt.

An vielen Stellen beruft sich das Werk auf das Computerprogramm MacRepertory 7.2 Pro, was an sich nicht verkehrt ist. Leider macht sich hier das ansonsten sehr gute Layout negativ bemerkbar, denn die von dem Programm übermittelten Grafiken, die an den jeweiligen Stellen zeigen wollen, welche Mittel bei welchen Symptomen besonders hilfreich sein können, sind ein wenig klein und unscharf geraten. Ansonsten aber hat die Grafikabteilung gute Arbeit geleistet, denn das Layout ist farblich, von Schriftgröße und Absätzen her, sehr lesefreundlich und übersichtlich.

Fazit:

Es ist einfach schön, wenn aus erfahrenem, quasi empirischem Mund berechtigte Allgemeinratschläge des Lebens kommen. Wenn Szymczak erklärt, dass Kinder, je mehr Schmutz sie in den Mund nehmen, umso mehr ihr Immunsystem für ihr Leben stützen, ist das anthropologisch ganz weit vorne – auch wenn das nicht jeder verstehet oder besser verstehen will. Von daher ist also dieses Werk tatsächlich etwas ganz Besonderes, weil es so lebensnah, so erfahren und auch immer so alltagspraktikabel daherkommt. Nicht einfach nur sture Mittelvergabe bei Symptomen, sondern auch Ratschläge aus der Naturmedizin und der liebevollen Mutter, die all die Sachen, von denen sie redet, geprüft und erfahren hat. So vermittelt man Kindern – auch in der Heilkunst – eine Welt voller Leben.

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