How to be Good
Die Story
Die Ärztin Katie Carr hat eine Affäre und hat sie ihrer Meinung nach auch verdient. Einerseits weil sie als Ärztin einen ehrenhaften Beruf ausübt und andererseits ihr Mann nicht auszustehen ist. Als dieser aber eines Tages zu einem guten Menschen „mutiert“, sich um 180 Grad wandelt und sogar all sein Geld verschenkt, geht Katie’s Rechnung nicht mehr auf und sie ist gezwungen sich mit sich selbst und dem Leben etwas näher zu beschäftigen. Die Frage was es eigentlich bedeutet ein guter Mensch zu sein und wie man einer wird, stehen dabei im Mittelpunkt der Geschichte.
Fazit
Hornby beschäftigt sich in „How to be Good“ wieder einmal mit einem schwierigen Thema des Alltags, nämlich einer kaputten Ehe. Trotzdem geht Hornby die Thematik wie gewohnt mit einem gewissen Witz und Humor an, so dass es zahlreiche Situationen in diesem Buch gibt, die einem zum Lachen bringen können. Vor allem, da es oft Dinge sind, die man schon einmal selbst erlebt oder zumindest schon einmal davon gehört hat.
Die Charaktere sind gut durchdacht und wirken zumindest teilweise sehr lebendig, jedoch fällt es schwer tatsächlich Sympathie und Mitgefühl mit den Hauptfiguren zu haben. Es sind primär Personen der britischen Mittelklasse, was zunächst natürlich nichts ist, was zu kritisieren wäre. Es hat jedoch den Anschein, dass diese Figuren vor allem auf der Suche sind, ihrem langweiligen, eintönigen und verwöhnten Leben zu entkommen und ein bisschen Abwechslung und Spaß in ihr Leben zu bringen, was jedoch schlichtweg nicht gelingt.
Der Fluss der Handlung ist in Ordnung, es hakt nicht, jedoch fehlt ein wenig die Verbindung zum großen Ganzen und man fragt sich, in welche Richtung die Geschichte den Leser steuern möchte. Es scheint ein wenig, als hätte sich das Leben der Protagonisten kaum verändert, obwohl sie sich eine sehr philosophische Frage stellen, nämlich jene, was jemandem zu einem guten Menschen macht und versuchen entsprechend zu handeln. Dabei spielt DJ Good News eine große Rolle, welcher die Leute dazu bekehrt gut zu sein. Dies äußert sich jedoch primär in wenig durchdachten Aktionen wie das kurzfristige Aufnehmen von Obdachlosen in die Wohnung der Protagonisten.
Man erwartet aufgrund der plätschernden Handlung zumindest einen Höhepunkt zum Ende des Buches. Dieser bleibt jedoch vorenthalten, was dieses Nick Horny Werk meines Erachtens zu einem seiner schwächeren macht. Auch wenn hier und da der von Hornby gewohnt Witz und und eine gewisse Weisheit aufblitzen. Doch das passiert leider nicht häufig und wenn, dann auch nur für einen sehr kurzen Moment.