SPHÄRISCHE KLÄNGE WISCHEN COUNTRY UND POP!
Die Sängerin:
Die Countrymusik muss Kacey Musgraves bereits in die Wiege gelegt worden sein. Im zarten Altern von 14 Jahren veröffentlichte sie ihr Debütalbum. 2008 folgt der Umzug nach Nashville, wo sie als Demo-Sängerin arbeitet und Titel für Miranda Lamberts schreibt. Einem breiten Publikum wurde sie im Herbst 2012 bekannt, als sie einen Song für den Soundtrack der erfolgreichen US-Serie „Nashville“ beisteuert. Mit dem Album „Some Trailer Different Park“ debütierte sie bei einem Majorlabel und feierte einen großen Erfolg.
Das Album:
Inzwischen ist Kacey Musgraves ist vor allem in ihrer amerikanischen Heimat ein Star. Mit dem Song „I Remember Everything“, den sie zusammen mit Zach Bryan gesungen hat, erreichte sie im letzten Jahr erstmals Platz 1 der Billboard-Charts.
Jetzt legt die mit sieben Grammys ausgezeichnete Sängerin ihr fünftes Studioalbum „Deeper Well“ vor. Und sie hat in ihren Liedern einiges zu verarbeiten. 2020 folgte nach drei Jahren Ehe die Scheidung von Ruston Kelly. Auch die Beziehung zu Cole Schäfer ging recht schnell in die Brüche. All diese Erfahrung hat sie in die Songs einfließen lassen, die mit Unterstützung von Daniel Tashian und Ian Fitchuk selbst entstanden sind.
Der Sound von Kacey Musgraves ist dabei erneut reduziert. Ihre Stimme und die Texte stehen im Vordergrund. Es gibt Anleihen bei Fleetwood Mac und den Beatles und durch die kurzen Spielzeiten (kein Song ist länger als vier Minuten, einige unter drei) stört auch die aufkommende Monotonie nicht, da sich zahlreiche Titel doch sehr ähnlich sind. Die musikalischen Grenzen zwischen Country und Pop sind hier fließend und werden immer wieder durch sphärische Nuancen angereichert.
Dazu offenbart Kacey Musgraves viel persönliches, wenn sie in Songs wie „Giver / Taker“ oder „Moving Out“ über ihre Beziehungen und deren Ende sing. Und das Geld allein nicht glücklich macht („Lonley Millionaire“) ist nicht nur für eine siebenfache Grammygewinnerin eine Binsenweisheit.
Trackliste:
01 – Cardinal
02 – Deeper Well
03 – Too Good To Be True
04 – Moving Out
05 – Giver / Taker
06 – Sway
07 – Dinner With Friends
08 – Heart Of The Woods
09 – Jade Green
10 – The Architect
11 – Lonley Millionaire
12 – Heaven Is
13 – Anime Eyes
14 – Nothing To Be Scared Of
Fazit:
Wer mit der ruhigen Musik von Kacey Musgraves bisher gut klargekommen ist, wird sich über „Deeper Well“ freuen, da es genau diese Linie fortsetzt. In den letzten Jahren hat sich auch in Europa die Fangemeinde kontinuierlich vergrößert. Dieses Album wird vielleicht wieder einen Teil dazu beitragen.
Bewertung:
Musik: 4
Instrumentalisierung: 4,5
Stimme: 4,5
Abwechslung: 3
Hörspaß: 4