SOLIDER DEUTSCHROCK – NICHT MEHR, NICHT WENIGER!
Die Band:
2003 fanden sich Torben Höfen (Gesang), Adrian Kühn (Gitarre), Stefan Wirths (Bass) und der mittlerweile ausgeschiedene Christian Steffens (Schlagzeug) zusammen, um eine Vollgas Rock ´n` Roll Band zu gründen. Anfangs eine Coverband begannen die Musiker bald, eigene Songs zu schreiben. 2007 erschien ihr Debütalbum „Spiel des Lebens“. Auf dem Onzelz-tTribut-Festival G.O.N.D. konnten sie ihre Anhängerschaft weiter vergrößern. 2008 ersetzte Henning Münch Christian Steffens. Einmal im Jahr veranstalten Kerbholz in Ruppichteroth ein sogenanntes Heimspiel-Konzert, dass im Rahmen der Ruppichterohter-Sportwoche stattfindet.
Das Album:
In den letzten Jahren ging es für Kärbholz Schritt für Schritt nach oben. Das letzte Album „Rastlos“ schaffte es bis auf Platz 16 der deutschen Albumcharts. Jetzt legt die Band aus Nordrhein-Westfalen ein Album vor, mit dem sie auf den Spuren von Frei.Wild oder Betontod wandern. Und das gar nicht mal so schlecht.
Mit „Lass mich fliegen“ eröffnet eine von den Onkelz inspirierte Rocknummer das Album. Dabei legte Stammproduzent Andy Classen auch auf diesem Album Wert auf Abwechslung. Und die gibt es. Kantige Rocknummern wie „Die Dämonen in mir“, „Das hier ist ewig“ oder „Steh auf!“, wechseln sich mit ruhigeren Nummern wie „Sink oder schwimm“ oder „Seite an Seite“ ab. Das klingt alles sehr gefällig, doch mir fehlt ein wenig die eigene Identität und das besondere an den Liedern. Dabei sind Kerbholz musikalisch voll auf der Höhe des Geschehens, wie sie mit dem Instrumentalstück „(KxH)“ beweisen. Und Titel wie „Tiefflieger“ und „Wenn Musik da ist“ zeigen eindrucksvoll, dass die Band zurecht Ambitionen für größere Dinge hat.
Trackliste:
01 – Lass mich fliegen
02 – Die Dämonen in mir
03 – Kein Rock ´n`Roll
04 – Das hier ist ewig
05 – Sink oder schwimm
06 – Es fühlt sich richtig an
07 – Nichts von dem
08 – (KxH)
09 – Tiefflieger
10 – Steh auf!
11- Ich will dich (nie wieder sehen)
12 – Abschied
13 – Wenn Musik da ist
14 – Seite an Seite
15 – Lauter!
Fazit:
Die Deutschrock-Szene kann sich derzeit über eine Vielzahl hörenswerter Bands nicht betragen. Kärbholz zählen durchaus zu dieser Riege. Im direkten Vergleich mit dem neuen Album von „Betontod“ („Traum von Freiheit“) zieht die Band aus Nordrhein-Westfalen zwar eindeutig den Kürzeren, da sie weder die Intensität noch den Abwechslungsreichtum der Musiker aus Rheinsberg erreichen. Trotzdem macht „Karma“ Spaß, da Kärbholz mit guten Texten und handwerklich soliden Songs Punkten können. Hörer der Onkelz oder Frei.Wild können auch hier reinhören und werden, zumindest nicht schlecht bedient.