Kitchen

Kitchen von Banana Yoshimoto

Inhalt
Das Buch besteht eigentlich aus drei Büchern bzw. besser gesagt 3 einzelnen Erzählungen, nämlich „Kitchen“, „Vollmond“ oder auch „Kitchen 2“ und „Moonlight Shadow“.

Kitchen
Mikage ist ein junges japanisches Mädchen, das mit dem Tod der Oma plötzlich ganz allein ist. Sie fühlt sich einsam in der Wohnung und nur die Küche mit ihrem brummenden Kühlschrank gibt ihr Geborgenheit. Da trifft sie den jungen Yuichi, der Mikage mit zu sich und seiner Mutter in ein luxuriöses Appartment in der Tokyoter Innenstadt nimmt. Die drei führen nun eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft, in der die Ich-Erzählerin Mikage immer wieder Essens- und Kochbeschreibungen benutzt, um ihre Gefühle auszudrücken.

Kitchen 2 / Vollmond
Hauptakteurin ist nach wie vor Mikage, die den Tod ihrer Freundin Erika verkraften muss und ihre Erinnerungen erzählt. Wiederum spielen die Küche und Lebensmittel dabei eine wichtige Rolle, um Gefühle und Stimmungen auszudrücken.

Moonlight Shadow
Wiederum geht es um den Tod (der Titel der Erzählung ist Mike Oldfields gleichnamigen Lied entnommen). Bei einem Autounfall sind der Freund der Ich-Erzählerin und die Freundin seines Bruders ums Leben gekommen. Sein Bruder hat jedoch überlebt. Satsuki, die Hauptakteurin, und Hiiragi, der Bruder, trösten sich gegenseitig und kommen sich näher. Satsuki trifft aber gleichzeitig auch eine Frau, die ihr ein Ereignis zeigt –  über einer bestimmten Brücke kann sie zu einer bestimmten Zeit noch ein letztes Mal ihrem toten Freund zuwinken.

Hintergrund und Erläuterung
Die Autorin des Romans „Kitchen“, Banana Yoshimoto (in Wirklichkeit Mahoko Yoshimoto) ist wie ihre Hauptakteurin ebenfalls Japanerin (Jahrgang 1964). Das Buch und die Handlung ist also völlig in japanischem Stil und japanischer Erzählweise geschrieben. Es tauchen einige eher unbekannte Begriffe auf – die jedoch in einem extra beigefügten Glossar erläutert werden. Auch ein erklärendes Nachwort der Autorin selbst gibt es sowie eine Erläuterung von Giorgio Amitrano. Entstanden ist der Roman 1988, einer Zeit, in der Japan wirtschaftlich ganz oben auf war und sich langsam internationalisierte. Eine Zeit, in der japanische Frauen jedoch noch nicht – nach westlichem Verständnis – sehr emanzipiert waren. Umso erstaunlicher traf es daher die Literaturwelt, dass die junge Banana Yoshimoto (damals noch keine 30 Jahre alt) einen solchen Erfolg gleich mit ihrem ersten Roman hatte. Erklärt wurde das damit, dass sie den Nerv der – orientierungslosen – japanischen Jugend getroffen hat. Banana Yoshimoto gehört heute zu den wichtigsten japanischen Autoren der Gegenwart. Wie in vielen japanischen Romanen thematisiert auch Yoshimoto stark den Tod (auch den Selbstmord).

Fazit
Für alle Japanliebhaber und Liebhaber von exotischer Literatur ist das Buch ein Muss, auch wenn die Sprache und der Schreibstil sicherlich gewönungsbedürftig ist. Dadurch, dass neben 3 Erzählungen auch noch ein ein Glossar, zahlreiche Anmerkungen der Autorin und zusätzlich noch Erläuterungen vorhanden sind ist das Buch zugleich eine wunderbare Informationsquelle. Lesenswert und empfehlenswert!

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