Kneeling at the Altar von Jim Lusby
Handlung
Irland, eines Nachts im Oktober: der Polizist McCadden wartet gerade auf seine Partnerin Rose, die in einem Krankenhaus wegen einer kleinen Verletzung nach einem Autounfall behandelt wird. Da fällt ihm im Warteraum ein Mann auf, der augenscheinlich weder Patient ist noch Angehöriger, sondern aus anderen Gründen dort seine Zeit verbringt, was ihn für McCadden verdächtig macht. Nachdem er zusätzlich auch noch den stadtbekannten kleinen Ganoven Joey grundlos auf dem Parkplatz des Krankenhauses entdeckt, verfolgt die Handlungen des Mannes, der schon bald seinerseits verfolgt und zusammengeschlagen wird, u.a. von Joey.
McCadden macht sich – auch gegen den Widerstand seines Vorgesetzten – daran, die Hintergründe zu erforschen, denn irgendwas hat der Mann zu verbergen. In der Gegend, in der der Mann – Ryle – wohnt, hat dieser in der Nachbarschaft keine Freunde, da er sich viel mit ihren Kindern trifft, sie zu sich nach Hause einlädt usw.
McCadden verfolgt diese Hinweise weiter, aber die Jugendlichen sind mit ihren Aussagen nicht sonderlich hilfreich und plötzlich verschwindet Jason, einer der Jungen. McCadden muß sich auf seine Intuition verlassen, um herauszubekommen, was in dieser Nachbarschaft, in der sich nicht einmal die Familien untereinander verstehen, falsch läuft. Dabei lernt er auch die Klosterbrüder der „Christian Brothers“ kennen, die die lokale Schule unterstützen. Nach und nach deckt er mehrere Ungereimtheiten auf, aber Jason bleibt verschwunden und ist in großer Gefahr.
Hintergrundinformationen
Dieser Krimi von 1998 gehört zu einer – auch schon verfilmten – Reihe um die Hauptfigur Detectives McCadden des von dem in Irland recht bekannten Autor Jim Lusby, ist aber auch als alleinstehender Roman verständlich. Der Autor ist hierzulande nicht sehr bekannt, keines seiner Werke gibt es bislang in deutscher Übersetzung, und auch zum Autor gibt es nur wenige Informationen.
Fazit
Die Handlung ist recht solide geschrieben, wobei der Start etwas holperig ist, da dem Leser – anders als der Hauptfigur – zunächst nicht einleuchtet, was denn an der Handlung der verdächtigen Personen so verdächtig sein soll.
Aber nach und nach stellt sich heraus, daß McCadden mit seiner Vermutung recht hat und es wird durchaus spannend und interessant. Allerdings ist das irische Englisch sowie die kulturellen Eigenarten des dem deutschen Leser eigentlich naheliegenden Nachbarland sehr gewöhnungsbedürftig und nicht immer verständlich. Zu sehr werden sicherlich die meisten Leser an amerikanisches Englisch und amerikanische Krimis und ihre Abläufe, Vorgehensweisen usw. gewöhnt sein. Aber genau dies macht auch den Reiz aus. Es ist eine Handlung ganz in der Nähe, und doch so fern und fremd, vor allem auch durch die religiösen Aspekte, die im katholischen Irland auch in der Gegenwart offenbar noch immer eine große Rolle spielen. Hier kann man indirekt viel lernen. Für Leser, die gern einmal etwas Neues lesen möchten, auf alle Fälle empfehlenswert.