Kräuterkalender 2014

Inhaltsverzeichnis
Country

Dasha – What Happens Now?

Belletristik

Nightwish – Yesterwynde

Musik

Back To The 80´s: Schwarz auf weiß

Harenberg: Kräuterkalender 2014: Monatsplaner. Rezepte, Heilwirkung und Gärtnertipps

Würziger Jahresplaner

Irgendwann im 18. Jahrhundert hat das begonnen, was man Aufklärung heißt. Da beschenkten die Pfarrer, Intellektuellen und Volksprediger ihre Gefolgsleute mit Schriften und Kalendern, in denen der gemeine Mann von seiner abergläubischen Dummheit befreit wurde. Gerade die Kalender waren dabei das wichtigste Mittel, denn jene wurden von jedermann und jeder Frau gelesen, es war neben der Bibel der essentielle Begleiter und hing in jeder Bauernstube. Zu jener Zeit waren Kalender aber vielmehr als die bloße Aneinanderreihung von Monaten und Tagen, sondern ein Sammelsurium von Geschichten, Bildern und eben Aufklärung.

Glücklicherweise leben wir heute wieder in einem Zeitalter, in dem man die Kalender mit liebevollen Zutaten würzt. Vorbei die schlimmen Zeiten der biederen 1960er und 1970er Jahre als Schwarz auf Weiß und Lieblosigkeit regierten und Kalender einfach nur nützlich waren. Heute dürfen Kalender wieder bunt und herrlich sein, inwieweit das einer zweiten Aufklärungswelle geschuldet ist, lassen wir mal außen vor, widmen uns stattdessen einem der führenden Kalenderverlage in Deutschland, dem Harenberg-Verlag und seinem 2014er Kräuterkalender.

Rezepte, Heilwirkungen und Gartentipps stehen auf dem Einband und genau das erwartet einen auch Monat für Monat für ein ausgewähltes Kraut. Hinzu kommt, womit der historische Kreis wieder geschlossen wird, eine Schautafel von Alters her, mit lateinischem Namen, mit wunderbaren Zeichnungen von Pflanzen, Stängel, Blüte und Frucht. Die Tipps für Heilwirkung und Garten sind keine Sensation und auch nicht sonderlich ausufernd, sondern einfach nur ein kraftvoller und hilfreicher Begleiter, wenn es um das jeweilige Kraut geht.

Apropos Kräuter: die großen Klassiker wie Majoran, Basilikum, Rosmarin oder Salbei sind ebenso dabei wie in der öffentlichen Wahrnehmung dahinter stehende einheimische Spezialitäten wie Pimpinelle, Portulak oder Brunnenkresse: Feine Bilder und eine gelungen Mischung von Tipps. Die aufklärerische Wirkung bleibt letztlich aber aus, denn die Tipps hat man in sieben Minuten goutiert, der Rest des Monats ist dann einfach nur eine Bewusstseinsverschiebung in Richtung jenes Krautes. Genau das ist es ja, was die modernen Kalender bieten – ein nicht zu unterschätzender Faktor, nämlich den Fokus der Wahrnehmung für jene Monatsperiode auf eine bestimmte Sache zu richten, sich ihr zu öffnen, sich mit ihr zu verbinden. Wie tief und reich die Kräuter in der Geschichte des Menschen wirken, kann man an Heilwirkungen aller Art jener Pflanzen, die auch hier beschrieben sind, erkennen.

Fazit:

Ein schöner, weil aufmerksamkeitserregender Kalender. Mit Platz zum Eintragen, fast einen halben Meter lang und im Kalendarium mit den üblichen Feier- und Gedenktagen garniert. p.s.: die Rezepte sind übrigens ein wahrer Genuss. Unbedingt mal nachkochen.

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