DER SCHWERE WEG EINE ERNSTZUNEHMENDE KÜNSTLERIN ZU WERDEN!
Die Sängerin:
Yvonne Catterfeld wurde 1979 in Erfurt geboren. Bei einem Talentwettbewerb wurde sie 2000 entdeckt. Ab September 2001 spielte sie die Rolle der Julia Blum in der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Mit dem von Dieter Bohlen produzierten Song „Für dich“ wurde Yvonne Catterfeld zum Popstern und erklomm die Spitze der deutschen Charts. Sie moderierte Fernsehsendungen wie „The Dome“ und tourte mit Nena und Mariah Carey. Ende 2004 stieg sie bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ aus. Mit den nächsten Alben änderte sie ihre musikalische Ausrichtung, konnte aber an die alten Erfolge nicht mehr anknüpfen. 2015 nahm sie an der zweiten Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ teil. Privat war Yvonne Catterfeld mit Wayne Carpendale liiert und lebt jetzt mit dem Schauspieler Oliver Wnuk zusammen, mit dem sie einen Sohn hat.
Das Album:
Schon mit ihrem letzten Album „Blau in Blau“ zeigte Yvonne Catterfeld, dass sie sich als ernstzunehmende Sängerin etablieren will. Sie ist nicht mehr das Popsternchen, dass vor zehn Jahren Everybodys Darling gewesen ist.
Mit ihrem aktuellen Album „Lieber so“ setzt Yvonne Catterfeld diesen Weg konsequent fort. Ohne Drumcomputer und ohne Msinstreamansprüche legt sie ein Album mit dreizehn Songs vor, die vielleicht nicht so gefällig klingt, wie ihre damaligen zuckersüßen Bohlennummern, dafür aber deutlich mehr an inhaltlicher und emotionaler Tiefe besitzen.
Auch wenn ich das Album schon seit seiner Erscheinung auf meiner Playlist habe, bin ich erst durch den Auftritt bei „Sing meinen Song“ dazu gekommen, mich wirklich mit dem Album zu beschäftigen. Eine Entscheidung, die ich durchaus früher hätte treffen sollen.
„Lieber so“ ist ein ausgesprochen feines Album, mit einer Sängerin, von der Xavier Naidoo behauptet eine der schönsten Soulstimmen in Deutschland zu besitzen. So arbeitet sich Yvonne Catterfeld durch flottere Nummern wie „Pendel“ oder „Lieber so“ ebenso souverän wie durch ruhige Nummern wie „Phantomschmerz“ oder „Kein Blick zurück“.
Auch textlich ist Yvonne Catterfeld gereift. Sie schiebt jetzt keine Wolken mehr weiter, aber durchleuchtet das zwischenmenschliche Zusammenleben von ganz unterschiedlichen Aspekten.
Trackliste:
01 – Pendel
02 – Kein Blick zurück
03 – Lieber so
04 – Ganz großes Kino
05 – So viel mehr als Liebe
06 – Vielleicht ist keine Antwort
07 – Amazone
08 – Nicht drüber reden
09 – Jäger der Zeit
10 – Unser Weg
11 – Phantomschmerz
12 – Perfekt
13 – Ich bin es nicht
14 – Meine Mitte
15 – Paarsein
16 – So viel mehr als Liebe (Akustik Live-Version)
17 – Lieber so (Akustik Live Version)
Fazit:
Das Vorhaben sich als ernstzunehmende Sängerin zu etablieren ist Yvonne Catterfeld mit „Lieber so“ gelungen. Weg vom Popsternchen steht hier eine Frau, die auf ihrem Weg nicht nur die Sonnenseite des Business kennengelernt hat. Ein interessantes, emotionales Album, dass mehr Anerkennung verdient hat, als ihm bisher zuteil wurde.