Live Beyond The Spheres

EIN WEITERES LIVEALBUM FÜR DIE EWIGKEIT!

Die Band:
Blind Guardian ging 1987 aus der Band Lucifer’s Heritage hervor. Ein Jahr später erschien das erste Album „Battalions Of Fear“. Mit dem vierten Album „Somewhere Far Beyond“ gab es entscheidende Veränderungen: Zum einen war es das erste Album für die neue Plattenfirma Virgin Records, zum anderen vollzog die Band einen Stilwechsel: Konzentrierte man sich bisher auf reinen Speed Metal, wurden die Songs nunmehr bombastischer und mit Chören und Keyboards untermalt. „Somewhere Far Beyond“ war auch das erste Album, dass der Band eine breite internationale Anerkennung einbrachte, die sich im Livealbum „Tokyo Tales“ manifestierte. Seitdem sind Blind Guradian aus der Metalszene nicht mehr wegzudenken. Alben wie „Nightfall In Middle-Earth“ oder vor allem „Imaginations From The Other Side“ festigten ihren internationalen Ruf. Seit ihrem Wechsel zu Nuclear Blast wurden die Abstände zwischen den Alben größer. Mit ihrem Werk „At The Edge Of Time“ erreichten sie mit Platz 2 die bisher höchste Chartplatzierung.

Das Album:
Mit ihrem letzten Studioalbum „Beyond The Red Mirror“ hat sich die deutsche Metalinstitution auf ausgiebige Welttournee begeben. Mehr als 30 Konzerte dieser Reise haben die Krefelder mitschneiden lassen, um sie ihren Fans pünktlich zum 30-jährigen Bühnenjubiläum zu präsentieren. Wer die blinden Wächter einmal live gesehen hat, weiß, dass die Band um Frontmann Hansi Kürsch zu den besten Liveacts ihrer Zunft gehören. Wo andere Metalbands gerade mal Konzerte von 90 Minuten schaffen, spielen die Guardians nie unter zwei Stunden – eher mehr. Und so liefert auch dieses Livepackage die volle Portion Metal auf drei CDs!

Allerdings hat man sich dazu entschieden, kein einzelnes Konzert auf das Album zu bringen, sondern Ausschnitte aus einzelnen Konzerten. Mag man denken, dass sich dies negativ auf die Liveatmosphäre auswirkt, wird man sehr schnell eines Besseren belehrt. Es fällt im Prinzip nur auf, dass die Ansagen zwischen den Songs mal auf Deutsch und mal auf Englisch gemacht werden.

Ansonsten bekommt man hier die Setlist, die man auch auf der Tour bewundern konnte. Diese ist eine mehr als ausgewogene Mischung aus Songs des letzten Albums „Beyond The Red Mirror“ und den Guardians-Klassikern, die natürlich nicht fehlen dürfen. Den Auftakt bildet der epische Opener des letzten Albums: „The Ninth Wave“, welcher auch ohne orchestrale Begleitung zu gefallen weiß. Bombastisch, episch, meldodiös – das sind die Attribute, die mir bei Blind Guardian immer wieder einfallen und die hier wirklich in Perfektion zum Ausdruck gebracht werden. Dabei ist es egal, ob es megalange Bombaststücke wie „And Then There Was Silence“ oder ruhige Momente wie bei „The Lord Of The Rings“ sind. Hier sind absolute Könner am Werk, die einen geradezu lupenreinen Klang liefern, der auf diesem Album besonders fett klingt.

Bei aller instrumentalen Kunst ist das A uns O eines Livealbums die Frage,wie die Liveatmosphäre eingefangen wurde. Hier kann „Live Beyond The Sphere“ wirklich Maßstäbe setzen. Egal ob in Düsseldorf, Hamburg oder Warschau. Das Publikum ist so gegenwärtig, so textlicher und vor allem so gut zu hören, dass man bei diesem Livewerk das Gefühl bekommt, das Konzert wirklich noch einmal zu erleben.

Trackliste CD 1:
01 – The Ninth Wave
02 – Banish From Sanctuary
03 – Nightfall
04 – Prophecies
05 – Tanelorn
06 – The Last Candle
07 – And Then There Was Silence

Trackliste CD 2:
01 – The Lord Of The Rings
02 – Fly
03 – Bright Eyes
04 – Lost In The Twilight Hall
05 – Imaginations From The Other Side
06 – Into The Storm
07 – Twilight Of The Gods
08 – A Past And Furure Secret
09 – And The Story Ends

Trackliste CD 3:
01 – Sacred Worlds
02 – The Bard’s Song (In The Forest)
03 – Valhalla
04 – Wheel Of Time
05 – Majesty
06 – Mirror Mirror

Fazit:
„Live Beyond The Sphere“ ist ein herausragendes Livealbum. Fans der Band bekommen ein beeindruckendes Dokument der letzten Tour, Neueinsteiger können sich einen Überblick über das Schaffen einer der besten Metalbands überhaupt verschaffen und Soundästheten können den tollen Klang und die filigrane Spieltechnik der Musiker und einen Hansi Kürsch in Hochform erleben. Insgesamt ein Album, das definitiv in einen Atemzug mit den großen Live-Meisterwerken von Iron Maiden („Life After Death“) oder ihrem eigenen Live-Meilenstein („Live“) genannt werden muss.

 

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