Live

Live von Seeed

Die Band:
Seeed wurden 1998 in Berlin gegründet. Der ungewöhnliche Bandname setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Das S steht für die Musikrichtung Sub, die drei E sind die Anfangsbuchstaben der Sänger-Pseudonyme Enuff, Eased und Ear; das D steht letztlich für die Reggae-Richtung Dub. Und das ist auch der Sound, dem sich Seeed von Beginn an verschrieben haben: Reggae und Dancehall machten aus Seeed eine der erfolgreichsten deutschen Bands der letzten Jahre. Gerade in ihrer Heimatstadt Berlin füllt die Band problemlos die größten Open-Air-Bühnen. Bekanntester Musiker ist Sänger Pierre Baigorry, der bei Seeed unter dem Pseudonym Enuff agiert und als Solokünstler unter dem Namen Peter Fox riesige Erfolge feiern konnte.

Das Album:
Anlässlich ihres dritten Studioalbums „Next!“ gingen Seeed auf große Deutschlandtournee, die in diesem Album festgehalten wurde. Auftritte in Karlsruhe, Dresden und Oberhausen sind hier verewigt, jedoch wurde der Großteil der Songs in der Stadt aufgenommen, die wie keine andere den Sound von Seeed geprägt hat: Berlin. Und so bunt wie die Stadt ist auch der Sound, den die elf Musiker präsentieren. Wer Seeed von den Studioalben kennt, weiß was ihn erwartet – und wird trotzdem überrascht sein, wie gut der Sound auch im Konzert rüberkommt. Nach dem „Wir Sind Seed“-Intro geht schon der erste Titel „Aufstehn“ direkt in die Beine. Auch wenn man mit der Mischung aus Reggae und Dub eigentlich nichts anfangen kann, man. Man sich der Musik und der Bühnenpräsenz von Seeed nicht entziehen.

Typisch ist, dass sich deutsche und englische Stücke abwechseln. Titel wie „She Got Me Twisted“, „Shake Baby Shake“ oder „Psychodellic Kingdom“ sind Musterbeispiele für die Musik der Band. Gerade die hervorragenden Bläsersätze sind es, die den Sound der Band prägen. Dazu kommen drei gute Sänger, von denen Peter Fox der Zeremonienmeister ist.

Die Songauswahl ist sehr gut und liefert einen Querschnitt der bis dato erschienenen Alben ab. Hits wie „Dickes B“ oder „Dancehall Caballeros“ dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie „Ding“, mit dem Seeed 2006 den Bundesvision Song Contest gewonnen haben.

Sehr gut wurde auch die Liveatmosphäre eingefangen. Das Publikum geht vom ersten Takt an mit und ist absolut textsicher. Gerade die Aufnahmen aus Berlin machen deutlich, was bei einem Seeed-Konzert los ist: Partyspaß für alle Altersklassen und Liebhaber ganz unterschiedlicher Musikrichtungen. Und genau diesen Spaß gibt dieses Album ausgezeichnet wieder.

Trackliste:

01 – Wir Sind Seed Remix

02 – Aufstehn!

03 – Stand Up

04 – Schwinger

05 – She Got Me Twisted

06 – Please, Please

07 – Waterpumpee

08 – Release

09 – Shake Baby Shake

10 – Goose Bumps / Fire In The Morning

11 – Music Monks

12 – Großhirn

13 – Psychodellic Kingdom

14 – Next…!

15 – Same Jarn

16 – Ding

17 – Dancehall Caballeros

18 – King Rodríguez

19 – Respectness

20 – Dickes B

21 – Pressure

 

Fazit:
Das Besondere an der Berliner Band Seeed ist, das sie mit ihrer Reggae-Dancehallmischung einen Sound bekannt gemacht haben, der sonst in den Charts eher ein Schattendasein führt. Hier haben sich elf ausgezeichnete Musiker gefunden, die so bunt und so vielseitig wie Berlin sind. Kein Wunder, das Seeed in der Hauptstadt Kultstatus besitzen. Das Livealbum bietet einen tollen Einblick in die Welt von Seeed und zeigt, dass die Band über außerordentliche Livequalitäten verfügt, die sie schon im Vorprogramm von R.E.M. oder anlässlich der Eröffnungsfeier der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland unter Beweis stellen konnten. „Live“ ist somit ein Muss für alle Musikfans, die ein breites Spektrum in ihrem Player haben.

 

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