Lost in Translation – Zwischen den Welten
Inhalt
„Lost in Translation“ erzählt die Geschichte zweier Menschen, die in einsamen Momenten zueinander finden. Charlotte (Scarlett Johansson) ist mit dem Fotografen John (Giovanni Ribisi) verheiratet, und begleitet ihn auf eine Geschäftsreise nach Tokio. Da John die meiste Zeit über arbeiten muss, vertreibt sich Charlotte die Zeit allein im Hotel oder bei Spaziergängen. Sie muss zunehmend feststellen, dass John ein anderes Leben führt, als sie es sich wünscht. Eines Abends trifft sie in der Hotelbar auf den älteren und ebenfalls verheirateten Bob (Bill Murray), ein Filmstar, welcher in Japan als Werbegesicht einer renommierten Whiskeymarke vor der Kamera steht. Auch seine Ehe steckt nach 25 Jahren in der Krise, wie die lieblosen Telefonate mit seiner Frau Lydia erkennen lassen.
Die beiden verbringen einige Abende zusammen und lernen sich zunehmend besser kennen, auch wenn sie nicht wissen, wo ihr Verhältnis hinführen wird. Ihre sich entwickelnde Freundschaft geht schon bald über eine gewöhnliche Freundschaft hinaus. Dennoch bleiben ihre Begegnungen stets platonisch. Beide fühlen sich in der fremden Kultur allein und verloren, sie geben sich gegenseitig Halt. Als Charlotte eines Morgens bemerkt, dass Bob einen One-Night-Stand hatte, distanziert sie sich zunächst von ihm. Kurz vor seinem Abflug versöhnen sich die beiden jedoch. Bob reißt schließlich zu seiner Familie zurück in die USA, Charlotte bleibt im Hotel. Sie küssen sich zum Abschied, er flüstert ihr etwas ins Ohr, dessen Inhalt dem Zuschauer verwährt bleibt, dann trennen sich die Wege der beiden.
Schauspieler
Bill Murray – Bob Harris
Scarlett Johansson – Charlotte
Giovanni Ribisi – John
Anna Faris – Kelly
Weitere Informationen:
Produktionsland: USA, Japan
Produktionsjahr: 2003
Länge: 101 Minuten
Altersfreigabe: FSK 6
Regie: Sofia Coppola
DVD-Extras
Blick hinter die Kulissen
Geschnittene Szenen
Interviews
Making Of
Fazit
Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Charlotte und Bob ist nachvollziehbar geschildert, nichts ist hier zeitlich überstürzt. Die beiden Protagonisten wirken sehr sympathisch in ihren Rollen. Gezeigt wird, wie zwei Menschen zueinander finden, die sich gegenseitig gerade am meisten brauchen.
Der Film ist sehr ruhig, keine grelle Hintergrundmusik, auch ist das Licht stets gedämpft, beinahe schon düster. Und trotzdem spürt man die Hektik und das Leben Japans. Gerade, dass das große Liebes-Happy-End ausbleibt, macht den Film so interessant. Keine überstürzten Sex-Szenen, keine voreiligen Küsse oder sonstigen Liebschaften, alles in einem Maß, wie es heutzutage schon fast untypisch für amerikanische Filme geworden ist.
Sofia Coppola schafft es immer wieder, in den eher verhaltenen Film gerade ein richtiges Maß an anspruchsvoller Komik einzubringen. Die Differenzen der beiden Kulturen, die hier aufeinanderprallen, ist ebenfalls eindrucksvoll in allen Facetten geschildert. Coppola greift hier auf eigene Erfahrungen aus ihrem Aufenthalt in Japan zurück. Die Besetzung hätte nicht besser ausgewählt werden können, Bill Murray brilliert durch seine einfache, beherrschte, und dennoch komische Art, und Scarlett Johansson nimmt man ihre Rolle ebenso glaubwürdig ab. Sie wirkt unverdorben, unschuldig und zerbrechlich. Einzig ihre Synchronstimme wirkt etwas befremdlich und aufgesetzt. Ansonsten gibt es an dem Film absolut nichts auszusetzen. Keine großartigen Lacher, keine herzzerreißende Lovestory, keine Erotik, keine Action … aber gerade durch diese fehlenden Komponenten, durch die Einfachheit des Films und das Gefühl, dass man dennoch Zeuge einer großartigen Liebesgeschichte wird, macht diesen Film absolut sehenswert!