Zum heutigen Interview begrüßen wir M.E. Lee Jonas mit der Trilogie „Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith“
Warum wollten Sie Autor werden?
Ich habe zuerst Geschichten geschrieben, ohne den Gedanken, diese an die Öffentlichkeit heranzutragen. Es war bei mir Zufall, eher ein spontaner Impuls, ein Manuskript an Verlage zu senden. Irgendwann hatte ich so viele Projekte, die ich permanent bearbeitete, und bemerkte dabei, dass es für mich wohl mehr als nur ein Hobby ist.
Wie sind Sie dazu gekommen?
Es hat sich einfach so ergeben. Ich habe bereits als Kind sehr ausführlich geschrieben. Es hat mir schon immer Spaß bereitet, Gefühle und Erlebnisse in Geschichten festzuhalten. Andere fotografieren das Meer, ich schreibe darüber.
War es ein schwerer oder einfacher Weg?
Ich habe verstanden, dass man ein Autor ist, oder eben nicht. Geschichten zu schreiben ist für mich einfach. Als Autorin in der Öffentlichkeit zu stehen, meine Gedanken und Gefühle preiszugeben, manchmal sehr schwer.
Wie sieht ihre Familie Ihre Lust zu schreiben?
Meine Familie ist stolz auf meine Arbeit. Sie fiebern bei vielen Projekten mit und unterstützen mich, wenn ich ein Tief habe. Ich versuche schon, meine Zeit so einzuteilen, dass sie nicht so sehr darunter leiden.
Welches Genre interessiert Sie am meisten?
Ich persönlich liebe Charaktertiefe. Ich fühle mich in den dunklen Genres wohl. Thriller und Krimis fordern mich heraus.
Was lesen Sie persönlich?
Ich liebe Carolyn Haines. Sie hat einen unglaublichen Humor. Außerdem horte ich alles von Stephen King.
Was sind ihre sonstigen Hobbys?
Ich male, lese, schneidere und verbringe sehr gerne Zeit mit meiner Tochter.
Was machen Sie beruflich?
Ich bin Eventmanagerin. Zurzeit hauptberuflich Schriftstellerin.
Was war ihre interessanteste Erfahrung als Autor?
Die erste Booktube-Rezension auf YouTube. Die habe ich mir die ganze Nacht angesehen.
Wie waren die ersten Bewertungen durch Freunde und Bekannte?
Da muss ich mich outen. Es wissen gar nicht so viele von meinem Leben als Autorin. Eine Freundin, die auch als Testleserin agiert, liebt meine Geschichten. Ich versuche, das noch so privat wie möglich zu halten, was immer schwieriger wird. Die meisten finden es großartig.
Worum geht es in ihrem neuestem Buch?
Ich veröffentliche im Juli 2015 meinen ersten Roman für Ladys. »Moschusfieber #soulmate« handelt von Laura Steen, die auf eher unkonventionelle Weise nach ihrem Seelenverwandten sucht. Alles darüber findet man auf meiner Website.
Warum sollte man das Buch unbedingt lesen? Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Buch?
Ich liebe starke Charaktere, die sich weiterentwickeln. Laura ist Ende dreißig und steht vor den Scherben ihrer Ehe. Sie hat sehr gute Freunde, die jeder für sich eine sehr eigenwillige Ansicht zum Thema Liebe haben. Sei es religiös, spirituell, locker, modern oder chaotisch. Sie selbst träumt eines Nachts von einem Unbekannten, den sie, durch die verschiedenen Hypothesen ihrer Freunde beflügelt, unbedingt finden will. Das Thema Seelenliebe wird hier thematisiert.
An wen richtet sich das Buch besonders?
Dieses Buch richtet sich an alle, die mit einer chaotischen Enddreißigerin auf eine skurrile, aber tiefgründige Reise zur wahren Liebe gehen wollen.
Was motiviert sie?
Das geht alles spontan. Eigentlich stand das Jahr ausschließlich unter dem Motto »3.Teil der J.J. Smith-Trilogie«. Aber nach einem Mädelsabend, wo es um das Thema Seelenpartner ging, hat es mich einfach gepackt. In dem Buch gibt es keinen Charakter, den ich mir ausdenken musste.
Wie sind Sie beim Schreiben vorgegangen?
Das ist unterschiedlich. Bei einem Werk epischen Ausmaßes wie »J.J. Smith« wurde zuerst eine Kurzgeschichte mit Grundelementen angefertigt, Hauptprotagonisten herausgearbeitet, Welten angerissen. Anschließend legte ich Storyboards an, dann unterteilte ich Kapitel, erschuf die Geschichten, die sich durchaus beim Schreiben neu entwickelt haben. Die Bände der Trilogie umfassen jeweils knapp 700 DIN A4 Seiten Manuskript in Endfassung.
Bei Laura Steen habe ich mich komplett treiben lassen. Plott angefertigt, Charaktere ausgearbeitet und dann meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf gelassen. Es war ein anderes Arbeiten. Sehr erfrischend. Ich kann verraten, dass sämtliche Enden aller meiner Bücher tatsächlich erst am Ende entstanden sind. Keines hatte den vorgesehenen Abschluss.
Woher nehmen sie ihre Ideen?
Für mich ist das ganz einfach: Das Leben bietet mir jegliche Vorlagen. Sei es starke Persönlichkeiten, Erlebnisse oder Gefühle. Der Trick ist, alles für sich verschlüsseln zu können. So kann aus unkanalisierter Wut ein Dämon entstehen, aus einer fürsorglichen Nachbarin ein sprechendes Blumenorakel, aus einem Trauma eine Bestie …
Haben Sie Vorbilder?
Im Leben schon. Das sind aber nicht große Berühmtheiten, sondern Menschen, die mich durch ihre Persönlichkeit beeindrucken.
Kennen Sie Schreibblockaden? Was tun Sie dagegen?
Oh ja! Die überfallen einen, wenn man sie nicht gebrauchen kann. Wenn ich merke, dass ich bei einem Projekt nicht weiterkomme, versuche ich, mich einem anderen zu widmen. Wenn gar nichts funktioniert, lass ich den PC in Ruhe und Laufe. Ich leide unter permanentem Bewegungsmangel.
Wie sind sie auf den Titel gekommen?
Bei J.J. Smith gabs die Vorlage vom Ideengeber. Bei Moschusfieber kam das beim Schreiben. Ich habe allerdings selten Probleme mit Titelfindung.
Haben Sie das Cover selbst gestaltet?
Nein. Ich lasse alle Cover von einer professionellen Designerin entwerfen. Da fehlt es mir einfach an Geduld.
Gab es professionelle Hilfe durch Layouter, Lektoren, Verlagen, etc. ?
Ich arbeite mit einer professionellen Coverdesignerin und einem professionellen Korrektoratservice zusammen. Beim Marketing unterstützt mich Al Lowve, da ich dafür zu wenig Zeit habe.
Kamen Sie über einen Verlag, Selbstverlag, Book on demand, etc. zu der ersten Ausgabe?
Wir haben uns trotz anderer Interessenten entschieden, die J.J. Smith -Trilogie verlagsunabhängig zu veröffentlichen, da Fantasy nicht mein Hauptgenre ist und ich selbst bestimmen wollte, wie weit ich gehe. Es ist sehr zeit- und kraftintensiv, aber es hat sich in unserem Fall gelohnt.
Vermarkten Sie ihr Buch selbst?
Ich vermarkte meine Bücher in Zusammenarbeit mit Al Lowve.
Wie geht es weiter?
Ich hoffe, dass wir unsere Ziele weiterhin erreichen. J.J. Smith – Band 1 wurde zehn Monate nach Veröffentlichung für den Indie-Autor-Award 2015 nominiert. Zudem haben jeweils beide Bände innerhalb von 5 Monaten das Qindie-Siegel erhalten. Sobald die Trilogie abgeschlossen ist, sollen die Taschenbücher, die momentan nur über Amazon erhältlich sind, in den stationären Buchhandel gebracht werden. Mein neuer Roman erscheint im Juli 2015 und daraufhin noch eine Kurzgeschichte zur J.J. Smith-Trilogie, Ende des Jahres das große Finale Band 3 »Myrons Erbe«.
Nächstes Jahr gehts mit meinem Haus-Genre Thriller weiter.
Was können Sie anderen, jungen Autoren als Tipp an die Hand geben?
Immer nur das schreiben, wo man dahinter steht! Durchhalten! Schlechte Kritiken zu unbezahlbaren Ratschlägen umformen.
Und! Bei Gelenkentzündungen hilft am besten die gute, alte Pferdesalbe 😉
Betreiben Sie eine eigene Webseite?
Ich habe auch eine schöne Webseite: www.emeliejonas.wix.com/melee-jonas