EINE VERSTECKTE PERLE FÜR JEDEN ROCK UND BLUES FAN!
Der Musiker:
Jedem Hörer deutschsprachiger Rockmusik wird Klaus Heuser ein Begriff sein. Als langjähriger Weggefährte von Wolfgang Niedecken prägte er als Gitarrist und Songschreiber den Sound der Kölner Rockband BAP. Sein Spitzname Major leitet sich von der Figur des Major Healey aus der Fernsehserie „Bezaubernde Jeannie“ ab. Den obligatorischen Lederhut trägt Klaus Heuser seit einer Hautkrebserkrankung, um die Kopfhaut von der Sonnenstrahlung zu schützen. 1999 erklärte er seinen Ausstieg bei BAP. Anschließend war es eine zeitlang ruhig um ihn. Erst 2006 veröffentlichte er mit der Berliner Sängerin Susanne Werth das Album „Major & Suzan“. 2012 lernte er in einer Talkshow den Blues-Gitarristen Richard Bargel kennen. Im gleichen Jahr erschien ihr Album „Men In Blues“. Nach einem Hörsturz Bargels gründete Klaus Heuser die nach ihm benannte Klaus Major Heuser Band.
Das Album:
Für seine Band hat sich der Major ausgezeichnete und erfahrene Musikerkollegen gesucht. Keyboarder Matthias Krauss war für die Scorpions, Jon Lord oder Sally Oldfield aktiv, Schlagzeuger Markus Rieck saß für Tom Gaebel oder Silvia Droste an den Drums und Bassist Sascha Delbrouck spielte schon für Christopher Cross oder Birth Control. Mit Thomas Heinen komplettiert ein Sänger das Line Up, der über eine ausgesprochen breite Stimmfärbung verfügt.
Will man den Sound der Klaus Major Heuser Band in eine bestimmte Schublade stecken, wird es schwer fallen, die passende zu finden. Fernab jeglichen Marktdenkens liefert die Band eine hervorragende Mischung ab, die zwischen Rock, Blues, Jazz und Country pendelt und flotte Rocknummern wie „The Journey“ ebenso glaubhaft präsentiert, wie schmachtende Balladen (I“ll Be On Your Side“). Zu jeder Sekunde hört man, dass hier vier Musiker zusammen spielen, die ausgezeichnet miteinander harmonieren und die mit Thomas Heinen einen Sänger haben, der die Titel überaus abwechslungsreich interpretiert. Zwei Songs mit Überlänge ragen auf dem Album heraus: „Day On The Beach“ und „Last Favourite Song“ sind mit einer Länge von acht bzw. zehn Minuten nicht radiotauglich, aber ein echter musikalischer Hochgenuss. Gerade der zweite Song brilliert mit einem Gitarrensoli, das in Deutschland nur der Major so spielen kann.
Überhaupt prägt das markante Gitarrenspiel Heusers, der sich auch für die meisten Titel als Songwriter verantwortlich zeichnete, das Album. Allerdings klingen die Songs nicht wie ein Solowerk, sondern er stellt sich ganz in den Dienst seiner Band. Und das ist gut so, da das Album dadurch seine Klasse erhält.
Trackliste:
01 – The Journey
02 – In Your Own Time
03 – Five Long Days
04 – Day On The Beach
05 – Higher Faster Stronger
06 – Better World
07 – Care For The World
08 – I’ll Be On Your Side
09 – Cruisin‘
10 – Last Favourite Song
Fazit:
Wer hofft, mit diesem Album zehnmal das geniale Gitarrenriff von „Verdamp lang her“ zu bekommen, wird sicherlich enttäuscht sein, da Klaus Heuser ganz bewusst nicht den Sound kopiert, den er seinerzeit bei BAP geprägt hat. Wer aber auf anspruchsvolle Rockmusik mit Blues- und Jazzelementen steht, der sollte sich unbedingt näher mit „Men In Trouble“ beschäftigen. Er wird mit einem hervorragenden Album einer Band belohnt, die man danach sicher weiter auf dem Schirm behalten wird.