Meteor

Inhaltsverzeichnis
Musik

Back To The 80´s: Schwarz auf weiß

Musik

Marina Marx – Wahrheit oder Pflicht

Metal

Dark Tranquillity – Endtime Signals

ZU VIEL VERSPROCHEN!

Der Sänger:

Matthias Reim ist eine der schillerndsten Figuren im deutschen Pop- und Schlagergeschäft. Komponierte und textete er anfangs für Kollegen wie Bernhard Brink, Jürgen Drews oder Roberto Blanco, gelang ihm 1990 mit seiner ersten eigenen Single der erste gesamtdeutsche Megahit: „Verdammt ich lieb dich“ verkaufte sich 2,5 Millionen Mal und hielt sich sagenhafte 16 Wochen auf Platz 1 der Singlecharts. Auch das dazugehörige Album „Reim“ wurde ein Erfolg. Rund zwei Millionen Einheiten gingen über den Ladentisch. Mit den folgenden Alben konnte Matthias Reim diesen Erfolg nicht wiederholen. Mit Titeln wie „Ich hab´Geträumt von dir“ oder „Ich hab´mich so auf dich gefreut“ kam er zwar in die Top Ten – ein Hit wie seine Debütsingle war nicht mehr dabei. Analog zu den sinkenden Plattenverkäufen geriet er durch die Misswirtschaft seines Managements in die Schuldenfalle. Musikalisch geht es seit dem Jahr 2000 und dem Album „Wolkenreiter“ wieder aufwärts. Vor allem seine umjubelten Liveauftritte hielt sich Matthias Reim in dieser Zeit über Wasser. 2010 war dann ein Wendepunkt in seinem Leben. Durch ein verkürztes Insolvenzverfahren war der Sänger schuldenfrei und legte mit dem Album „Sieben Leben“ ein fulminantes Comeback vor.

Das Album: 

Im Vorfeld seines neuen Studioalbums teilte Matthias Reim seinen Fans via Facebook mit, dass er seinen Sound verändern und mit einem veränderten Produktionsteams an den Start gehen will. Mit großem Interessen sah ich dem Album entgegen. Nach der Veröffentlichung der ersten Single „Himmel voller Geigen“ rieb ich mir jedoch verwundert die Augen. Das soll der neue Reim sein? Der Song ist allerübelster Schlagerfox im Stile eines Jürgen Drews. Da Matze solche Songs schon öfter gemacht hat, war daran auch nichts neu. Dementsprechend skeptisch sah ich dem Album entgegen.

Jetzt liegt „Meteor“ vor. Die gute Nachricht ist mit Sicherheit die Tatsache, dass „Himmel voller Geigen“ der einzige Schlagerfox-Ausfall ist. Die anderen elf Titel zeigen Matthias Reim von der eher rockigen und vor allem handgemachten Seite. So neu ist das freilich auch nicht, denn diese Art von Musik hat er immer wieder gemacht, nur nicht in der Konsequenz ein ganzes Album damit zu füllen. Da ich den kernigen Reim von jeher bevorzuge, sind alle Voraussetzungen für ein Superalbum gegeben.

Leider ist dem nicht so. Das liegt schlicht und ergreifend an der Tatsache, dass die Songs allesamt nicht über den Durchschnitt hinauskommen. Hin und wieder blitzt es gut auf „Erzähl mir nichts von Liebe“, „Verdammt nochmal gelebt“, doch nicht ein Lied erreicht die Klasse älterer Titel. Zum Vergleich seien hier nur „Zu früh um zu gehen“ oder „Allein allein“ vom Album „Die Leichtigkeit des Seins“ genannt. Diese Titel haben (und tun es noch) Gänsehaut erzeugt. „Meteor“ liefert in dieser Hinsicht leider nichts. Vielmehr ist es bei dem Versuch, ein Rockalbum zu machen, was es letztlich nur bedingt geworden ist.

Textlich bleibt sich Matthias Reim treu. Beziehungsstatus („Letzte Chance“), Tourleben („Niemals zu müde“) und das eigene chaotische Leben („Chaot“) sind die Themen, die ihn bewegen. Vieles kennt man schon, ohne das er auch hier einen Glanzpunkt setzen kann.

Trackliste:

01 – Himmel voller Geigen

02 – Letzte Chance

03 – Ich geb uns nicht auf

04 – Erzähl mir nichts von Liebe

05 – Meteor

06 – Niemals zu müde

07 – Es war der Song

08 – Verdammt nochmal gelebt

09 – Wieder am Start

10 – 1000 Gründe

11 – Chaot

12 – Es ist Wahnsinn

Fazit:

Endlich macht Matthias Reim einen Longplayer mit handgemachter Rockmusik und ich kann mich nicht dafür begeistern. Seit „Reim 1“ bin ich dabei und habe ihn durch alle Höhen und Tiefen verfolgt. Leider enthält dieses Album fast nur Durchschnittsware, so das ich sagen muss, das „Meteor“ trotz der tollen Instrumentalisierung ein eher schwaches Werk ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es hier Titel gibt, die es dauerhaft ins Liveprogramm schaffen werden. Schade, ich hatte mir von „Meteor“ deutlich mehr erhofft und versprochen.

 

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