DIE LEISTEN GEFUNDEN!
Die Sängerin:
Sarah Marianne Corina Lewe begann als Kind mit Hip-Hop- und Jazzdance und trat 1997 im Rahmen seiner HIStory-Tour mit Michael Jackson auf, als sie in einem Kinderchor sang und Jackson beim „Earth Song“ und bei „Heal The World“ unterstützte. Vier Jahre später erschien ihre erste Single „Let’s Get Back To Bed – Boy!“ und das dazugehörige Debütalbum „Green Eyed Soul“. Mit der dritten Singleauskopplung „From Sarah With Love“ erreichte sie erstmals Platz 1 der deutschen Charts. In den folgenden Jahren mauserte sich Sarah Connor mit vier weiteren Nummer-1-Hits zur erfolgreichsten deutschen Soulsängerin, die auch im Ausland Erfolge feiern konnte. Ihre Hochzeit mit Musikerkollege Marc Terenzi war Gegenstand einer Reality Soap auf Pro7 („Sarah &’Marc in Love“). Aufsehen erregte sie, als sie anlässlich der Stadioneröffnung der Allianz-Arena eine falsche Zeile der Nationalhymne sang. Von 2010 bis 2012 war sie dann Jury-Mitglied bei der Castingshow „X-Factor“.
Das Album:
Nach ihrem letzten Album „Real Love“ im Jahr 2010 ließ Sarah Connor ihren Plattenvertrag ganz bewusst auslaufen, um sich der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. Trotzdem war sie musikalisch aktiv. Sie schrieb Songs, arbeitete mit verschiedenen Musikern und lernte jede Menge Produzenten kennen. 2014 wirkte sie bei der ersten Staffel von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ mit und begeisterte mit Interpretationen deutschsprachiger Songs von Gregor Meyle, Roger Cicero oder Andreas Gabalier. Als dann ihre neue Single „Wie schön du bist“ erschien, horchte die Musikwelt überrascht auf. Dies galt dann auch für die Ankündigung, dass das nächste Album komplett auf deutsch sein wird.
Jetzt hat sich „Muttersprache“ zu einem der erfolgreichsten Alben des Jahres 2015 gemausert – und das vollkommen zu recht. „Muttersprache“ ist richtig gut, zumal Sarah Connor in Peter Plate, Leo Ulf Sommer und Daniel Faust ein tolles Produzententeam gefunden hat.
Bittet man andere Künstler bei ihren Leisten zu bleiben, wenn sie einen Stilwechsel vornehmen, hat man im Fall von Sarah Connor das Gefühl, dass sie mit diesem Album ihre Leisten vielmehr gefunden hat. Eingebettet in mitreißende Popsongs, die mit einer Spur Funk und Soul daherkommen, sinniert sie über die Liebe zu ihren Kindern („Wie schön du bist“, „Bedingungslos“), rechnet mit ihrem Ex ab („Kommst du mit ihr“) oder singt überaus beeindruckend über den Tod („Das Leben ist schön“).
Das Sarah Connor eine tolle Sängerin ist, wusste man schon vor diesem Album. Doch auch musikalisch kann „Muttersprache“ voll und ganz überzeugen. Musik und Text bilden eine ausgesprochen gute Einheit und nähren den Wunsch, dass dies nicht Sarahs letzter Ausflug in die Muttersprache gewesen ist.
Wer sich für die Deluxe Edition entscheidet, bekommt noch drei Songs aus dem Tauschkonzert, drei englische Bonus-Songs und den bisher unveröffentlichten Titel „Wie geht glücklich“.
Trackliste CD1:
01 – Mit vollen Händen
02 – Wie schön du bist
03 – Halt mich
04 – Bedingungslos
05 – Kommst du mit ihr
06 – Mein König
07 – Augen auf
08 – Deutsches Liebeslied
09 – Versprochen
10 – Anorak
11 – Meine Insel
12 – Wenn du da bist
13 – Das Leben ist schön
Trackliste CD 2:
01 – Wie geht glücklich
02 – Keiner ist wie du (Aus „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“)
03 – Ich atme ein (Aus „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“)
04 – I Feel Lonely (Aus „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“)
05 – Unlove You
06 – Come Home
07 – Close To Crazy
Fazit:
Sarah Connor macht auf diesem Album die Musik, die ich mir von Helene Fischer wünschen würde. Fand ich die englischen Titel von Sarah Connor ganz nett, ohne das ich sie mir dauerhaft gemerkt habe, hallt „Muttersprache“ deutlich länger nach. Nach meinem Dafürhalten hat die aus Delmenhorst bei Bremen stammende Sängerin ihre musikalische Heimat gefunden. Auf jeden Fall ist „Muttersprache“ ein Muss für jeden Fan deutscher Popmusik.